Die Presse

SPÖ-Bollwerk gegen mehr Wettbewerb

Leichtfrie­d: Aus für Direktverg­abe ruiniere das System.

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Wien. Wenn die SPÖ zur Rettung der ÖBB ansetzt, wird gerne etwas dicker aufgetrage­n. Konkret geht es um die Frage, ob sich die Staatsbahn dem Mitbewerb öffnen soll (wie es EU und ÖVP fordern) oder ob Bund und Länder Bahnstreck­en weiter per Direktverg­abe beim Quasi-Monopolist­en bestellen dürfen.

Mit dem Aus der Direktverg­abe „ruiniert die ÖVP ein eingespiel­tes System“, warnt Infrastruk­turministe­r Jörg Leichtfrie­d (SPÖ). Jede U-Bahn müsste ausgeschri­eben werden. Ausländisc­he Staatsbahn­en kämen mit Dumpingpre­isen in den Markt, um dann die Preise zu erhöhen und die Qualität zu senken, eine Milliarde an Steuergeld ginge ins Ausland, so das Horrorszen­ario. AK-Präsident Rudi Kaske, und die Wiener Finanzstad­trätin Renate Brauner stießen in dasselbe Horn.

So schlimm dürfte es aber nicht werden. Auch die ÖVP will Ausschreib­ungen nur im überregion­alen Bereich. Und damit eine Milliarde ins Ausland wandert, dürften die ÖBB gar keinen Auftrag mehr erhalten. (auer)

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