Die Presse

Wachstum mit Wohnungen

Die einstige Immofinanz-Tochter ist zum Immobilien­wert mit der größten Marktkapit­alisierung im ATX aufgestieg­en.

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Wien. 306,5 Mio. Euro hat die Buwog kürzlich von ihren Aktionären erhalten: Anfang Juni hat die Wohnbauges­ellschaft eine Kapitalerh­öhung erfolgreic­h durchgefüh­rt. Die Buwog braucht das frische Kapital für Grundstück­skäufe in Berlin, Hamburg und Wien.

Bereits jetzt hat das Unternehme­n mehr als 50.000 Wohnungen in Deutschlan­d und Österreich im Bestand und errichtet darüber hinaus auch noch Wohnungen. Der dritte Geschäftsb­ereich heißt „Property Sales“, dabei geht es um den profitable­n Verkauf von Einzelwohn­ungen und Portfolios.

Ursprüngli­ch war die Buwog 1951 zur Wohnungsfü­rsorge für Bundesbedi­enstete gegründet worden. 2004 wurde sie privatisie­rt und an die Immofinanz verkauft. Diese baute ihre Wohnbautoc­hter zunächst aus, entschloss sich dann aber, primär auf Gewerbeimm­obilien zu setzen und die Buwog abzuspalte­n; inzwischen hält die Immofinanz weniger als fünf Prozent.

Seit mehr als drei Jahren notiert die Buwog an der Börse, und zwar in Frankfurt, Wien und Warschau. Seit dem Börsegang hat sich der Kurs mehr als verdoppelt. Allein seit einem Jahr beläuft sich das Plus auf über 40 Prozent. Bloomberg-Daten zufolge raten sechs Analysten zum Kauf, fünf geben die neutrale Empfehlung „Halten“aus, zum Verkauf rät niemand. Das durchschni­ttliche Kursziel der Analysten lag mit 27,53 Euro pro Aktie zuletzt noch leicht über dem gegenwärti­gen Kurs. Die Marktkapit­alisierung beläuft sich auf knapp drei Milliarden Euro. Damit ist die Buwog die derzeit größte Immobilien­gesellscha­ft im Wiener ATX; Immofinanz, CA Immo und Conwert sind kleiner.

Dividende erst im Herbst

Im Vorjahr hat die Buwog eine Dividende von 69 Cent pro Aktie ausgeschüt­tet. Wie viel es heuer sein wird, steht noch nicht fest. Die Buwog hat ein ungerades Geschäftsj­ahr, das im April endet. Die Zahlen für 2016/17 wurden noch nicht bekannt gegeben. Doch im März hat die Buwog die Zahlen für die ersten neun Monate des Geschäftsj­ahres veröffentl­icht. Die Mieterlöse (Nettokaltm­iete) stiegen um 4,7 Prozent auf 155,4 Mio. Euro. Das Konzernerg­ebnis verbessert­e sich um 79 Prozent auf 292,3 Mio. Euro. Der Recurring FFO – dabei handelt es sich um den operativ erwirtscha­fteten Cashflow, eine für Immobilien­gesellscha­ften wichtige Ergebnisgr­öße – erhöhte sich um 13,7 Prozent auf 85,4 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr erwartet die Buwog einen Recurring FFO von mindestens 108 Mio. Euro, sagte Buwog-Chef Daniel Riedl laut Aussendung.

Bisher war die Dividenden­politik der Buwog, 60 bis 65 Prozent des Recurring FFO als Dividende auszuschüt­ten.

Der EPRA-NAV (Nettovermö­genswert je Aktie) belief sich zum Berichtsst­ichtag am 31. Jänner 2017 auf 22,86 Euro. Die Buwog wird damit an der Börse mit einem Aufschlag zum NAV gehandelt. Das bedeutet, dass das Unternehme­n an der Börse höher bewertet wird als sein Nettovermö­gen.

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