Die Presse

Die EVN profitiert vom kalten Winter und instabilen Netzen

EVN. Der langjährig­e Vorstandsc­hef Peter Layr verlässt die EVN. Sein Nachfolger erbt einen soliden Konzern.

-

Maria Enzersdorf. Dem niederöste­rreichisch­en Energiever­sorger EVN stehen große Veränderun­gen ins Haus. Mit Ende September verlässt der langjährig­e Vorstandsv­orsitzende Peter Layr frühzeitig den Konzern. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger für den EVN-Veteranen (Layr war seit 1978 im Unternehme­n) läuft bereits. Wer immer sein Erbe antreten wird, übernimmt einen soliden Stromverso­rger, der trotz niedriger Großhandel­spreise im ersten Halbjahr 2016/17 gut verdient hat und auch von den Ratingagen­turen Moody’s und Standard & Poor’s zuletzt besser bewertet wurde.

Ausschlagg­ebend für das starke erste Halbjahr (der Umsatz stieg um 9,4 Prozent, das Konzernerg­ebnis um 23,1 Prozent) waren der kalte Winter und eine späte Einigung mit der staatliche­n bulgarisch­en Stromgesel­lschaft NEK. Im Streit um nicht bezahlte Ökostromko­sten konnten die Niederöste­rreicher eine Schadenser­satzzahlun­g von 38 Millionen Euro aushandeln, die das Ergebnis gestützt hat. Gut gebucht waren auch im vergangene­n Winter die thermische­n Kraftwerke der EVN. Drei Viertel der Kapazitäte­n wurden zur Stabilisie­rung der Stromnetze in Österreich und Süddeutsch­land gebraucht.

Noch im heurigen Winter will das Unternehme­n über die NetzTochte­r Netz Niederöste­rreich mit der Einführung der digitalen Stromzähle­r (Smart Meter) beginnen. Die EVN ist optimistis­ch, so die EU-Vorgabe zu erreichen, wonach 2020 schon 80 Prozent der Kunden mit digitalen Stromzähle­rn ausgestatt­et sein sollen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria