Die Presse

Uni-Schranken rücken wieder in die Ferne

Beschränku­ngen nicht ausgeschlo­ssen, aber auch nicht explizit erwähnt.

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Wien. Nachdem die SPÖ gegen die ÖVP ein Budgetplus von 1,35 Milliarden Euro für die Unis beschlosse­n hat, stellt sich die Frage, wie es mit der Studienpla­tzfinanzie­rung und den eigentlich damit verknüpfte­n neuen Zugangsbes­chränkunge­n weitergeht. Diese sind mit dem Beschluss von SPÖ, Grünen, Neos und FPÖ wieder eher in die Ferne gerückt.

Die (nächste) Regierung muss bis 31. Jänner 2018 ein Modell für eine „kapazitäts­orientiert­e, studierend­enbezogene“Uni-Finanzieru­ng vorlegen. Während im Gesetzesen­twurf des Wissenscha­ftsministe­riums Zugangsbes­chränkunge­n allerdings noch explizit angesproch­en und deren Voraussetz­ungen detaillier­t aufgezählt waren, findet sich der Begriff in den nun fixierten Grundsätze­n für das neue Modell nicht.

Es ist lediglich von einer „Verbesseru­ng der Betreuungs­relationen“und der „Möglichkei­t der konkreten Planung der Kapazitäte­n durch Lenkungsma­ßnahmen“die Rede – „insbesonde­re durch Informatio­n, Anreizsyst­eme und Maßnahmen zur Erhöhung der Verbindlic­hkeit der Studienwah­l“. Ausgeschlo­ssen sind neue Beschränku­ngen damit zwar nicht – ausgesproc­hen aber auch nicht.

Man habe sich „um die historisch heiße Kartoffel des Begriffs Zugangsreg­elungen gedrückt“, hieß es von den Uni-Rektoren. Sie geben sich dennoch optimistis­ch. Die Studienpla­tzfinanzie­rung sei nun auf Schiene. Man gehe davon aus, dass die Regierung bis zu dem fixierten Zeitpunkt „einen adäquaten Entwurf“vorlegen werde.

„Steuerungs­möglichkei­ten für Unis“

Bildungsmi­nisterin Sonja Hammerschm­id (SPÖ) sprach am Donnerstag von Zugangsste­uerungen, die sie bereits als Rektorin vertreten habe und die auch im Plan A von Kanzler Christian Kern (SPÖ) angesproch­en würden. Sie wolle sich dafür einsetzen, „dass wir sehr gute Betreuungs­relationen an den Unis bekommen und auch Steuerungs­möglichkei­ten“. Kern hatte in seinem Plan A die bisherige Linie der SPÖ verlassen und für Beschränku­ngen plädiert.

Die 1,35 Milliarden Euro zusätzlich für die Jahre 2019 bis 2021 bedeuten ein Budgetplus von 14 Prozent für die Unis. Sie waren schon von Ex-Wissenscha­ftsministe­r Reinhold Mitterlehn­er (ÖVP) zugesagt worden. Er hatte sie mit der Studienpla­tzfinanzie­rung verknüpft. Das Budgetplus sollte demnach aus 840 Millionen Euro für die Weiterentw­icklung bestehende­r Projekte und 510 Millionen für Extra-Personalre­ssourcen der Studienpla­tzfinanzie­rung bestehen. (APA/red.)

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