Konservativ, sicherheitsliebend, traditionell
Gespräch. Wie tickt Peter L. Eppinger, der diese Woche vorgestellte Sprecher der Kurz-Bewegung, eigentlich selbst politisch? Wo kommt er her? Wo will er hin? Versuch einer Auslotung seines Weltbildes.
Als er diese Woche als Sprecher der Bewegung von Sebastian Kurz vorgestellt wurde, meinte Peter L. Eppinger, der bisherige Ö3-Moderator, dass er immer ein politisch denkender Mensch gewesen sei, er das beim ORF aber natürlich nicht habe ausleben können. Wie sieht nun also sein ideologisches Weltbild aus?
Sein erstes prägendes Erlebnis hatte er als Kind. Sein Vater habe sich furchtbar über ein Wahlergebnis aufgeregt – welches das war, daran kann sich Eppinger nicht mehr erinnern. Jedenfalls sei ihm dieser emotionale Moment in Erinnerung geblieben. Wenn Politik solche Gefühle hervorrufe, dann müsse etwas dran sein. Dies weckte sein Interesse. Und sein Geografielehrer habe dieses politische Interesse dann noch gefördert.
Auf Fragen nach seiner ideologischen Ausrichtung – im konkreten Fall mutmaß- lich liberal, konservativ oder christlich-sozial – antwortet er wie so viele, denen man diese Frage stellt, ausweichend mit dem Verweis, dass er in keine der vorgefertigten Schubladen passe. Auf Nachfrage räumt er dann aber ein, dass er eigentlich schon konservativ sei. Sicherheitsdenkend vor allem. „Jetzt, da ich ein Kind habe, frage ich mich: Wird es sich noch eine Krankenbehandlung leisten können? Eine Pension bekommen?“Auch Tradition sei ihm sehr wichtig. So habe er etwa in Tracht geheiratet.
Sein Elternhaus, seine Familie, beschreibt Eppinger als „großkoalitionär“: Der Vater habe meist ÖVP gewählt. Bei der Mutter ist er sich nicht so sicher, da deren Vater Eisenbahner und Sozialdemokrat gewesen sei. Er selbst besitze kein Parteibuch und wolle auch keines. „Was mir an Sebastian Kurz gefällt, ist, dass er es gewagt hat, die alten Strukturen in der ÖVP aufzubrechen.“Und er treffe Entscheidungen. Ob diese richtig oder falsch seien – er treffe jedenfalls welche. Hat er – abseits von Sebastian Kurz – noch politische Vorbilder? „Obama fand ich gut.“
Als Sprecher der Bewegung soll Eppinger nun die bisher 60.000 Unterstützer bündeln, die sich etwa via Facebook angemeldet haben. Und er wird mit dem Bus durch Österreich touren, um Mitstreiter zu finden und Bürger von der Politik des Sebastian Kurz zu überzeugen. Etwa von dessen Stil: „respektvoll im Umgang, hart in der Sache“.
Der 42-jährige Wiener hat nach der Matura bei Ö3 zu arbeiten begonnen, wo er nun nach vielen Jahren gekündigt hat. Sebastian Kurz hat er bei einer Veranstaltung kennengelernt, die er moderierte. Danach sei man im Gespräch geblieben. Das nun intensiviert wurde. Sebastian Kurz sei sehr hartnäckig, sagt Eppinger. Und da habe er letztlich zugesagt. Was er nach dem Wahlkampf machen werde, wisse er nicht. „Aber jetzt tut sich einmal ein kurzes Zeitfenster für Veränderung auf. Das muss man nützen.“
Das, was er jetzt tue, sei sehr untypisch für sein Leben, sagt Eppinger. Denn er sei ja eigentlich sehr sicherheitsdenkend.