Ex-Minister Klug in der Steiermark ausgebootet
SPÖ-Landesparteirat segnet Listen für Nationalratswahl ab: Nach Hearing zwei Frauen im Grazer Wahlkreis voran.
Bevor am 3. August ein SPÖBundesparteirat die Bundesliste für die Nationalratswahl mit Kanzler und Parteichef Christian Kern an der Spitze absegnet, sind die Länder an der Reihe. Heute, Samstag, wird in der Steiermark der SPÖ-Landesparteitag die Kandidatenlisten für die Wahl am 15. Oktober beschließen.
Erwartungsgemäß steht Verkehrsminister Jörg Leichtfried auf Platz eins. Ihm folgen die beiden langjährigen Parlamentarier Elisabeth Frossman und Baugewerkschaftschef Josef „Beppo“Muchitsch. Ein anderer früherer Minister findet sich hingegen nach Informationen der „Presse“erst auf dem chancenlosen 15. Platz der Landesliste: Ex-Verteidigungsminister Gerald Klug.
Die steirische SPÖ mit ihrem Vorsitzenden, Vizelandeshauptmann Michael Schickhofer, ist stolz, dass sie ihre Listenplätze in den Wahlkreisen nach Hearings mit den Kandidaten vergeben hat. Mit 160 Bewerbern haben sich mehr Anwärter gemeldet als bei den Neos mit 120, wie betont wird.
Solche Hearings, bei denen die besten Kandidaten herausgefiltert werden sollen, haben für manche ihre Tücken. Klug kann in seinem Wahlkreis Graz und Graz Umgebung ein Lied davon singen, wo er letztlich auch nur auf den dritten Platz und damit aussichtslos hinter zwei Frauen gereiht wurde: der Obfrau der steirischen Gebietskrankenkasse, Verena Nussãaum, die von der Gewerkschaft statt Klug gepusht wurde, und Parlamentarierin Karin Freiner. Eine Fünfer-Kommission hat die Entscheidung nach den Hearings getroffen. Dieser wird die „Schuld“daran gegeben, dass Klug nicht weiter vorn gelandet ist. Denn letztlich würden unter dem Deckmantel der Unabhängigkeit doch drei Vertreter(innen), die der Landespartei verpflichtet seien, den Ausschlag in der Kommission geben, heißt es.
Noch zwei weibliche Neulinge dürfen auf den Einzug ins Hohe Haus hoffen: Nicole Pasti aus Trofaiach und die Leobener Stadträtin Birgit Sandler.