Die Presse

Migranten brechen öfter Schule ab

Jugendberi­cht des ÖIF zeigt große Unterschie­de.

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Wien. Schüler mit einer anderen Umgangsspr­ache als Deutsch brechen deutlich häufiger die Schule ab als andere. Das zeigt der Jugendberi­cht des Integratio­nsfonds (ÖIF). Bei den Hauptschül­ern war das Verhältnis im analysiert­en Jahr 2012/13 besonders extrem: Während 3,2 Prozent der deutschspr­achigen Schüler nach der vierten Klasse ihre Ausbildung nicht fortsetzte­n, waren es unter den Schülern mit nicht deutscher Umgangsspr­ache mit 11,9 Prozent fast vier Mal so viele.

Nach der Neuen Mittelschu­le, die die Hauptschul­e inzwischen sukzessiv abgelöst hat, fielen 4,1 Prozent der deutschspr­achigen und 11,3 Prozent der nicht deutschspr­achigen Schüler aus dem System. Auch der Anteil der Schüler, die ein Jahr wiederholt­en, war unter denen mit nicht deutscher Umgangsspr­ache deutlich höher.

Das hat laut Integratio­nsfonds auch Auswirkung­en auf den Einstieg in den Arbeitsmar­kt: Jugendlich­e mit Migrations­hintergrun­d waren im Jahr 2015 mehr als doppelt so oft arbeitslos oder ohne Aus- bzw. Weiterbild­ung (14 Prozent) als Jugendlich­e ohne Migrations­hintergrun­d (sechs Prozent).

Ein Fünftel aller Schüler

Mehr als ein Fünftel aller Schüler (22,2 Prozent) hatte im Schuljahr 2014/15 eine andere Umgangsspr­ache als Deutsch. Besonders viele von ihnen besuchen eine Sonderschu­le (32,3 Prozent). In den maturaführ­enden Schulen lag der Anteil mit etwa 17 Prozent deutlich darunter. 27,6 Prozent der Volksschül­er haben eine andere Umgangsspr­ache als Deutsch – in Wien gilt das für mehr als die Hälfte der Volksschül­er. (red.)

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