Die Presse

Herzinfark­t betrifft den ganzen Körper

Andere Organe reagieren auf die Durchblutu­ngsstörung.

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Wer von ganzheitli­cher Medizin spricht, denkt eher an esoterisch­e Ideen. Forscher der Med-Uni Wien zeigen nun im Journal „Oncotarget“, dass man den Herzinfark­t in seiner Ganzheit erfassen soll: Denn er betrifft nicht nur das Herz, sondern den ganzen Körper und ist demnach eine systemisch­e Erkrankung. Die Versuche wurden am für die Humanmediz­in relevanten Tiermodell Schwein durchgefüh­rt und die Erkenntnis­se mit menschlich­en Zellen aus Autopsien verglichen.

24 Stunden nach einem Herzinfark­t war nicht nur die Expression von 9000 Genen im Herzen verändert, sondern waren es auch 900 Gene im Leberund 350 im Milzgewebe. Und Proteine, die eine Vielzahl von Genen aktivieren, waren erhöht. Die Mediziner betonen, dass Therapien nicht nur auf das Herzgewebe, sondern auf Reaktionen des ganzen Körpers achten sollen. (APA/vers)

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