Die Presse

Nicht rühren bis September!

Warum „Schönen Sommer“zu wünschen heikel ist.

- VON MICHAEL KÖTTRITSCH michael.koettritsc­h@diepresse.com

Jetzt, wenn die Tage wieder kürzer werden, verzichten die geschäftli­chen/ geschäftig­en E-Mail-Schreiber gern auf die kürzlich hier besprochen­en „kollegiale­n Grüße“und bemühen eine andere Sprechblas­e: „Schönen Sommer!“

Das ist ohne Zweifel ein freundlich­er Wunsch. Doch klingt er so, als ob ein Wiedersehe­n, -lesen und -hören frühestens im September möglich wäre. So, als ob im Sommer nicht gearbeitet würde. Von wegen. Das zeigt auch das „Management & Karriere“-Team. Wer kann sich schon leisten, jetzt daheim die Zelte abzubreche­n und sie wochenlang anderswo aufzuschla­gen wie weiland die Sommerfris­chler?

Mehr noch: Für berufstäti­ge Eltern schulpflic­htiger Kinder klingt „Schönen Sommer“beinahe höhnisch. Sie müssen teils getrennt voneinande­r Urlaub nehmen, um den Nachwuchs zu betreuen. Na dann: „Schönen, äh, Samstag!“

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