Nicht rühren bis September!
Warum „Schönen Sommer“zu wünschen heikel ist.
Jetzt, wenn die Tage wieder kürzer werden, verzichten die geschäftlichen/ geschäftigen E-Mail-Schreiber gern auf die kürzlich hier besprochenen „kollegialen Grüße“und bemühen eine andere Sprechblase: „Schönen Sommer!“
Das ist ohne Zweifel ein freundlicher Wunsch. Doch klingt er so, als ob ein Wiedersehen, -lesen und -hören frühestens im September möglich wäre. So, als ob im Sommer nicht gearbeitet würde. Von wegen. Das zeigt auch das „Management & Karriere“-Team. Wer kann sich schon leisten, jetzt daheim die Zelte abzubrechen und sie wochenlang anderswo aufzuschlagen wie weiland die Sommerfrischler?
Mehr noch: Für berufstätige Eltern schulpflichtiger Kinder klingt „Schönen Sommer“beinahe höhnisch. Sie müssen teils getrennt voneinander Urlaub nehmen, um den Nachwuchs zu betreuen. Na dann: „Schönen, äh, Samstag!“