Dutzende Tote bei Attentat in Damaskus
Syrien. In der Altstadt von Damaskus jagte sich ein Selbstmordattentäter mit seinem Fahrzeug in die Luft. Die syrischen Rebellen werfen dem Regime vor, erneut Giftgas eingesetzt zu haben.
Damaskus. Die syrische Hauptstadt Damaskus ist offenbar nur knapp einem größeren Blutbad entgangen. Bei der Explosion dreier mit Sprengstoff beladener Fahrzeuge kamen am Sonntag zahlreiche Personen ums Leben. Nach Berichten des staatlichen syrischen Fernsehens konnten die Sicherheitskräfte verhindern, dass die Attentäter mit den Autos ihre Ziele in belebten Stadtvierteln erreichten und noch mehr Menschen töteten.
Syrischen Angaben zufolge starben mindestens sieben Menschen. Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach aber sogar von 21 Toten. Einer der Attentäter zündete die Bombe, nachdem er im Altstadtbezirk Bab Tuma von den Sicherheitskräften umzingelt worden war. Dabei seien sieben Personen getötet und 13 verletzt worden, sagte ein Polizist am Ort des Geschehens. Medien berichteten, die anderen beiden mit Bomben bestückten Fahrzeuge seien zerstört worden.
Der Polizeichef von Damaskus, Mohammed Kheir Ismail, sagte in einem Fernsehinterview, die Fahrzeuge seien auf einer Schnellstraße entdeckt und verfolgt worden.
Im März starben bei einer Reihe von Selbstmordanschlägen in Damaskus Dutzende Menschen. Die Jihadisten des sogenannten Islamischen Staates (IS) und die alQaida nahestehende Organisation Tahrir al-Sham hatten die Taten für sich reklamiert.
Zuletzt hat sich der Konflikt zwischen dem Regime des syrischen Machthabers, Bashar al-Assad, und den Aufständischen wieder zugespitzt. Am Samstag warfen Rebellen erneut der Armee Assads
Bei einem Sprengstoffanschlag in der syrischen Hauptstadt, Damaskus, sind am Sonntag nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 21 Personen ums Leben gekommen. Die syrischen Behörden sprachen hingegen von nur mindestens sieben Toten. Insgesamt hatten drei Attentäter mit ihren mit Sprengstoff beladenen Fahrzeugen versucht, ins Herz der Stadt vorzudringen. vor, Giftgas eingesetzt zu haben. Regierungstruppen hätten bei Kämpfen östlich von Damaskus Chlorgas verwendet, erklärte die Gruppe Failaq al-Rahman. Syriens Militär wies den Vorwurf nach Berichten staatlicher syrischer Medien zurück.
Drohungen aus Washington
Erst vor wenigen Tagen hatten die USA gedroht, Assad werde bei einem weiteren Chemiewaffeneinsatz „einen hohen Preis bezahlen“. Präsidialamtssprecher Sean Spicer sagte, man habe Hinweise darauf, dass das Regime einen Giftgaseinsatz vorbereite, dem zahlreiche Zivilisten zum Opfer fallen könnten.
Nach Angaben der USA, Frankreichs und anderer Länder hatten syrische Truppen bereits am 4. April bei einem Luftangriff in der Provinz Idlib Giftgas eingesetzt und Dutzende Menschen getötet.
US-Präsident Donald Trump ließ daraufhin sofort eine syrische Luftwaffenbasis bombardieren. Assad bestritt einen Giftgaseinsatz. Schlussfolgerungen von Experten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW), mehrere Menschen seien bei dem Angriff am 4. April dem Giftgas Sarin oder einem Sarin-ähnlichen Stoff ausgesetzt worden, wurden von Syrien zurückgewiesen. Sie seien nicht vertrauenswürdig und basierten auf Berichten von Terroristen in der Türkei, erklärte das syrische Außenministerium am Samstag. Die Türkei unterstützt die gegen Assad kämpfenden Rebellen. Auch Russland bezeichnete den OPCW-Bericht als parteiisch.
Großbrand in Flüchtlingscamp
Im benachbarten Libanon brach am Sonntag ein Großfeuer in einem Lager mit syrischen Flüchtlingen aus. Mindestens drei Menschen seien dabei getötet worden, berichteten libanesische Medien. Die Ursache des Feuers nahe der Stadt Qab Elias war zunächst unklar.
Der Libanon, der selbst nur etwa fünf Millionen Einwohner zählt, beherbergt mehr als eine Million Flüchtlinge aus dem benachbarten Syrien.