Freies Spiel der Kräfte mit fatalen Folgen
„Koalitionsbruch brüskiert ÖVP“, von Karl Ettinger, Bernadette Bayrhammer u. Julia Neuhauser, 29. 6. Das „freie Spiel der Kräfte“im Nationalrat könnte für die Österreicher noch fatale Folgen haben. Populistische Wohltaten stehen im Vordergrund, der Wunsch, den ehemaligen Koalitionspartner ausrutschen zu lassen, triumphiert über politisches Verantwortungsgefühl. SPÖ und Grüne halten an ihrem Dogma des freien Zugangs zur Universität fest, Sigrid Maurer, die grüne Wissenschaftssprecherin – sicherlich eine exzellente Expertin –, jubelt über eine „zur Vernunft gekommene SPÖ“und freut sich, dass die ÖVP, der sie wenig freundlich das Mäntelchen „Verhinderer“umhängt, in die Schranken gewiesen worden sei. Studienplatzfinanzierung, vernünftige Zugangsregeln und Zugangsbeschränkungen, Rahmenbedingungen, die für Professoren und Studenten beste Voraussetzungen schaffen, bleiben auf der Strecke.
Natürlich brauchen die Universitäten mehr Geld, freilich nicht ohne eine sinnvolle, durchdachte Änderung des Systems. Es ist zu befürchten, dass beim Buhlen um die Gunst des Wählers, noch weitere Schritte folgen werden, deren Finanzierung sich noch sehr teuer erweisen wird.