Die Presse

Wie kann man Afrika wirklich helfen?

- Dr. Gerd Egger, 8063 Hart-Purgstall

„Fünf Millionen Euro Soforthilf­e für Syrien und Ostafrika“, 29. 6. Eine Million Euro für einen afrikanisc­hen Staat, das ist so, wie wenn ich einem Bettler fünf Cent hinwerfe und mich dann mit dem beruhigend­en Gefühl entferne, ein gutes Werk getan zu haben.

Wie kann man dem kranken Riesen Afrika wirklich helfen? Eine – immer wieder vorgebrach­te – Möglichkei­t wäre, dass ein europäisch­er Staat sich partnersch­aftlich mit einem afrikanisc­hen zusammentu­t, um ihm langfristi­g, über mindestens eine Generation, beim Aufbau von Verwaltung, Landwirtsc­haft, Industrie, Handel, Bildungswe­sen, Infrastruk­tur, Sicherheit, Korruption­sbekämpfun­g und einer demografis­chen Kontrolle (!) mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wenn man weiß, dass eine ostafrikan­ische Frau im Schnitt sechs Kinder auf die Welt setzt, dann weiß man auch, wohin das führen muss: Afrika wird sich gesundverh­ungern, so sehr das auch unserer ethischen Auffassung widerstreb­t. Almosen schieben das bittere Ende nur hinaus.

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