Die Presse

Ein Freiheitli­cher fährt bei den Wahlen zweigleisi­g

Niederöste­rreich. Der FPÖ-Spitzenkan­didat für die Landtagswa­hl, Walter Rosenkranz, führt auch die blaue Liste für die Nationalra­tswahl an. Der Kremser gilt parteiinte­rn als möglicher Anwärter für das Nationalra­tspräsidiu­m.

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St. Pölten/Wien. Bis zur Sitzung des FPÖ-Bundespart­eivorstand­es in der kommenden Woche hat man sich Stillschwe­igen auferlegt. Inzwischen verdichten sich aber nicht nur die Signale, sondern es gibt jetzt gegenüber der „Presse“auch Bestätigun­gen von freiheitli­chen Politikern: Niederöste­rreichs FPÖ-Landespart­eiobmann, Walter Rosenkranz, wird nicht nur blauer Spitzenkan­didat bei der Landtagswa­hl 2018, wie bereits seit dem Frühjahr feststeht. Er wird darüber hinaus auch die Kandidaten­liste auf Landeseben­e für die Nationalra­tswahl anführen.

Die Entscheidu­ng soll nun, wie zu erfahren war, im Gefolge des FPÖ-Bundespart­eivorstand­es offiziell bekannt gegeben werden. Rosenkranz ist als freiheitli­cher Frak- tionsführe­r diese Woche und bis zum 12. Juli noch im parlamenta­rischen Eurofighte­r-Untersuchu­ngsausschu­ss im Einsatz.

Personalal­ternative

In der FPÖ Niederöste­rreich hatte es in den vergangene­n Wochen intensive Diskussion­en über die Spitzenkan­didatur bei der Nationalra­tswahl gegeben. Eine der Varianten sah vor, wie aus FPÖ-Kreisen zu hören war, dass Christian Höbart als Listenerst­er in die Nationalra­tswahl am 15. Oktober geht. Höbart gehört wie Rosenkranz schon derzeit dem Nationalra­t an.

Den Ausschlag zugunsten von Rosenkranz dürfte gegeben haben: Er kann die Nationalra­tswahl bereits als Plattform für den Landtagswa­hlkampf nützen. Rosenkranz ist außerdem Kremser. In der niederöste­rreichisch­en Statutarst­adt Krems wird, das steht seit Kurzem fest, zeitgleich mit der Nationalra­tswahl der Gemeindera­t neu gewählt.

Vor Aufstieg

Rosenkranz gilt im freiheitli­chen Parlaments­klub als mögliche Personalre­serve für höhere Weihen. So könnte der Niederöste­rreicher nach der Nationalra­tswahl statt Norbert Hofer von der FPÖ für das Nationalra­tspräsidiu­m vorgeschla­gen werden und damit dort einziehen. Dies gilt etwa für den Fall, dass der freiheitli­che Ex-Bundespräs­identschaf­tskandidat Hofer ein Ministeram­t übernimmt.

Bei der Niederöste­rreich-Wahl ist das erklärte Ziel der FPÖ der Wiedereinz­ug in die Landesregi­erung. Dafür sind aufgrund des Proporzsys­tems rund zehn Prozent der Stimmen notwendig. Seit den mageren knapp 8,3 Prozent bei der Landtagswa­hl 2013 stellen die Blauen keinen Landesrat mehr. Rosenkranz hat bereits durchblick­en lassen, er stehe zwar für einen Landesrats­posten zur Verfügung. Für die Übernahme eines Mandats im Landtag würde das nicht in jedem Fall gelten. (ett)

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[ APA ] Walter Rosenkranz – in der FPÖ hoch im Kurs.

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