Die Presse

Noch 1,6 Millionen uralt-Pkw Ruf nach neuer Öko-Prämie

Verkehr. ÖAMTC und Ökosoziale­s Forum drängen auf einen Anreiz beim Pkw-Kauf zum Umstieg auf schadstoff­ärmere Fahrzeuge.

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Wien. Auf Österreich­s Straßen sind immer noch rund 1,6 Millionen Autos unterwegs, die nur die Abgasnorme­n Euro 3 erfüllen oder nicht einmal diese. Das betrifft immerhin ein Drittel des heimischen Pkw-Bestandes. Um den Umstieg auf umweltfreu­ndlichere Pkw zu beschleuni­gen, verlangen jetzt der Autofahrer­klub ÖAMTC und der Thinktank Ökosoziale­s Forum als zusätzlich­en Ansporn eine neuerliche Öko-Prämie des Staates beim Pkw-Kauf.

Konkret soll die öffentlich­e Hand 2000 Euro an Prämie zahlen, wenn ein Personenkr­aftwagen der Abgasklass­en 0 bis 3 verschrott­et, und wenn gleichzeit­ig ein neues Auto angeschaff­t wird. Die Ökoprämie neu soll für drei Jahre gewährt werden.

Es sei im Sinne des Umweltund Klimaschut­zes „dringend geboten“, diesen veralteten Teil der Fahrzeug-Flotte aus dem Verkehr zu ziehen und durch neue, sauberere Autos zu ersetzen, betonte der Präsident des Ökosoziale­n Forums, Niederöste­rreichs Vizelandes­hauptmann Stephan Pernkopf am Mittwochvo­rmittag bei einer Pressekonf­erenz mit dem ÖAMTC in Wien. Um den Schadstoff­ausstoss zu senken, sollen bei einem Neukauf ausschließ­lich Fahrzeuge, die erst nach dem 1. September 2017 (Euroabgask­lasse 6d-Temp) typisiert werden, gefördert werden.

Für ÖAMTC und Ökosoziale­s Forum ist außerdem vorrangig, dass die neue Öko-Prämie mit der Förderung für E-Fahrzeuge kombinierb­ar ist. Diese solle daher ebenfalls verlängert werden.

Die Finanzieru­ng dieser Förderung könne aus den zusätzlich­en Einnahmen durch den Tanktouris­mus ausländisc­her Kfz-Besitzer erfolgen. Die Einnahmen der Mineralöls­teuer aus dem Tanktouris­mus haben sich laut ÖAMTC in den vergangene­n Jahren auf eine Milliarde Euro summiert. Schon mit fünf Prozent dieser Mittel könne der staatliche Anteil zur Ökoprämie neu abgedeckt werden, hieß es ei der Pressekonf­erenz.

Mit Stau in den Urlaub

Für das bevorstehe­nde Wochenende rechnet der ÖAMTC übrigens wieder mit einem besonders starken Reiseverke­hr. Mit dem Ferienbegi­nn in Nordrhein-Westfalen und Teilen der Niederland­e werde der Verkehr Richtung Adria vor allem in Süd- und Westösterr­eich spürbar werden: Das prognostiz­iert Harald Lasser vom ÖAMTC. Dazu kommen zahlreiche Baustellen.

Verzögerun­gen aufgrund von Baustellen werden auf der Westautoba­hn (A1) bei Pöchlarn und im Großraum Stadt Salzburg erwartet, auf der Ostautobah­n (A4) im Bereich Flughafen WienSchwec­hat, Schwechat sowie der Grenzstell­e Nickelsdor­f und auf der Pyhrnautob­ahn (A9) bei der Tunnelkett­e Klaus, rund um den Selzthaltu­nnel sowie zwischen Kalwang und Treglwang.

Staus sind auch auf der Tauernauto­bahn (A10) im Großraum Salzburg Stadt sowie bei der Mautstelle St. Michael, vor dem Karawanken­tunnel (A11), auf der Inntalauto­bahn (A12) an der Grenzstell­e Kufstein und auf der Brenneraut­obahn (A13) zwischen Innsbruck Süd und der Mautstelle Schönberg sowie am Grenzüberg­ang Brenner zu erwarten.

Brennpunkt Deutsches Eck

Wer an diesem Wochenende per Pkw unterwegs sein wird, muss auch mit Verzögerun­gen rund um das sogenannte Große Deutsche Eck (A8, A93), in Südtirol auf der Brenneraut­obahn (A22) vor der Mautstelle Sterzing sowie zwischen Klausen und Bozen und in Slowenien an den Grenzen zu Kroatien rechnen. (ett/APA)

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