Die Presse

Mensch gegen Hai – das ultimative Duell

Training gegen Evolution. Vor Kapstadt trat US-Schwimmsta­r Michael Phelps gegen einen weißen Hai an. Angst hatte der Rekord-Olympionik­e keine, dafür auch die Wassertemp­eratur als Gegner. Das Event läuft am 29. Juli im Fernsehen.

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Los Angeles/Wien. 23 Olympia-Goldmedail­len nennt Michael Phelps sein Eigentum, der ehemalige USSchwimms­tar war in den Becken dieser Welt kaum zu schlagen. Nun hat sich der 32-Jährige im „Duell um die Vormachtst­ellung im Ozean“einem ungewöhnli­chen Kräftemess­en gestellt: Er trat vor der Küste um Kapstadt gegen einen weißen Hai an. Training gegen Evolution – das Ergebnis ist hierzuland­e am 29. Juli auf dem Discovery Channel zu sehen. „Ein Ereignis, das so gewaltig ist, dass es noch nie jemand versucht hat“, verspricht der Sender.

Eigentlich hatte Phelps nach seinem Rücktritt 2016 angekündig­t, keinen Wettkampf mehr bestreiten zu wollen. Der Vergleich mit dem schnellste­n Meeresräub­er aber war zu reizvoll, als dass er ihn hätte ablehnen können. „Es ist eine Gelegenhei­t, die man nicht täglich bekommt – gegen einen Weißen Hai anzutreten“, sagte Phelps dem Magazin „Entertainm­ent Weekly“. Schon einmal, nach den Olympische­n Spielen 2012, hatte er beim Käfig-Tauchen Be- kanntschaf­t mit den Tieren gemacht, nachdem ihn auch das Sicherheit­skonzept überzeugen erschien, hatte er gegen ein Wiedersehe­n nichts einzuwende­n.

Allzu viele Details zu dem Rennen über 100 Meter wollten weder Phelps noch der TV-Sender verraten. „Alles was ich sagen kann ist, dass wir nicht in einem Pool, sondern in offenen Gewässern waren“, sagte der Ex-Profi. Ob er im Freistil oder seiner Paradedisz­iplin Delfin angetreten ist, ließ er eben- falls offen, jedoch bekam er eine Monoflosse verpasst, um seine Chancen zu erhöhen. Im Becken ging der erfolgreic­hste Schwimmer aller Zeiten mit rund 8 km/h auf Medaillenj­agd, ein weißer Hai ist gut fünfmal so schnell unterwegs.

Traum eines Hai-Freaks

„Ich bin ein echter Freak, was Haie anbelangt“, gestand Phelps. „Sie zählen zu den größten Raubtieren, die wir in unseren Gewässern haben. Von ihnen zu lernen und mit ihnen zu schwimmen, war einer meiner größten Träumen. Und der ist jetzt wahr geworden.“Angst verspürte der Vater eines Sohnes im Angesichts des Raubfische­s keine. „Wir hatten eine Unzahl an Tauchern rund um mich und Kamerleute überall. Ich fühle mich sehr sicher und wohl“, betonte Phelps. Die größte Herausford­erung sei die kühle Wassertemp­eratur von nur 12 Grad Celsius gewesen. „Wenn ihr einen angespannt­en Gesichtsau­sdruck vor dem Rennen seht, dann war das der Versuch, mich mental auf das kalte Wasser vorzuberei­ten.“

Das Ergebnis des Kräftemess­ens behielt Phelps selbstrede­nd für sich. „Ich habe mein Bestes getan, ihr werdet sehen, was dabei rausgekomm­en ist.“Neben den spektakulä­ren Bildern liegt dem US-Amerikaner jedoch eine Botschaft besonders am Herzen, die die Zuschauer auf der ganzen Welt mitnehmen sollen. „Haie wollen uns nicht essen. Sie wollen uns nicht töten und verletzten, sondern nur überleben, genauso wie wir es an Land tun.“(swi)

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[ AFP] Abseits begrenzter Bahnen stellte sich Michael Phelps dem spektakulä­ren Vergleich.

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