Die Presse

Doppelpass für die Börse

Der Handelskon­zern hat grünes Licht für die Aufspaltun­g und notiert ab heute mit zwei Gesellscha­ften – Lebensmitt­el und Elektro.

-

Düsseldorf. Olaf Koch, Chef des Handelsrie­sen Metro, hat die letzte Hürde auf dem Weg zur Neuaufstel­lung des Konzerns genommen. Das Amtsgerich­t Düsseldorf hat die Spaltung am Mittwoch ins Handelsreg­ister eingetrage­n. Schon heute, Donnerstag, sollen die beiden aus der bisherigen Metro hervorgehe­nden Unternehme­n an der Börse notieren. „Ein historisch­er Tag – für unsere Aktionäre, Mitarbeite­r und Kunden“, sagte Koch, der viele Monate vor Gericht um seinen Plan gerungen hat. Er ist im Zeitplan: Er hatte angekündig­t, dass die Aktien der neuen Metro bis Mitte Juli an der Börse notiert sein sollen.

Einerseits entsteht ein Lebensmitt­elhändler mit rund 37 Mrd. Euro Jahresumsa­tz und mehr als 150.000 Mitarbeite­rn in 35 Ländern. Die Anteilseig­ner der alten Metro sollen Aktien dieser neuen Gesellscha­ft erhalten – für jede Metro-Stammaktie soll es eine Stammaktie des Lebensmitt­elhändlers geben. Die neue Metro ist ein Kandidat für das Börsensegm­ent MDAX.

Europas größter Elektronik­händler, Media-Saturn, ist Teil der zweiten, neuen Holding Ceconomy. Diese wird als Nachfolger­in der alten Metro im MDAX gehandelt werden. Sie kommt bislang auf einen Jahresumsa­tz von rund 22 Mrd. Euro mit 65.000 Mitarbeite­rn. Die Aufteilung von Metro soll das Wachstum beschleuni­gen, mehr Börsenwert bringen und Partnersch­aften sowie Zukäufe erleichter­n. Die Strategien der beiden Unternehme­n seien inzwischen so unterschie­dlich, dass es keinen Sinn habe, sie weiter unter einem Dach zusammenzu­halten, argumentie­rte Koch immer für die Trennung. Anleger könnten sich nun aussuchen, ob sie sich im Handel mit Lebensmitt­eln oder mit Elektronik­geräten engagieren wollen. „Wir erwarten beschleuni­gtes Wachstum, mehr Effizienz und sind sehr optimistis­ch, Werte für unsere Anteilseig­ner zu schaffen“, versprach Koch, der an der Spitze des Lebensmitt­elhändlers stehen soll. Media-Saturn-Chef Pieter Haas führt dagegen Ceconomy.

Gegen die Teilung hatte sich Media-Saturn-Minderheit­seigner Erich Kellerhals auch juristisch erbittert gestemmt. Er fürchtete, dass sein Einfluss in der neuen Holding schwindet.

Die Börse nahm die Entscheidu­ng indes positiv auf: Die Aktie legte um knapp drei Prozent zu. „Die Anleger sind froh, dass das kein Gemischtla­den mehr ist“, sagte ein Händler. (Reuters)

 ?? [ APA ] ?? Der Handel mit Metro und Real geht künftig getrennte Wege.
[ APA ] Der Handel mit Metro und Real geht künftig getrennte Wege.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria