Die Presse

Ein Bauklotz am Attersee, den niemand will

- 7000 Eisenstadt 1210 Wien

Im „Spectrum“wird genau das beschriebe­n, was zur Zeit auch in Attersee passiert. Besser als Reinhard Seiß kann man nicht beschreibe­n bzw. analysiere­n, was in Sachen Verbauung und Widmung von Grundstück­en abläuft.

So soll die Seepromena­de mitten im Ort nicht als Park erhalten, vergrößert oder gar nachhaltig verbessert werden, sondern durch ein Kommunalge­bäude vernichtet werden. Beinhart wird mit unrichtige­n Aussagen über die Erforderni­sse zur Landesaust­ellung Pfahlbau 2020 argumentie­rt. Die Mehrheit der Gemeindepo­litiker hält gegen den mehrheitli­chen Willen der Atterseer und Atterseeri­nnen unbeirrt an einer Verbauung fest.

Es darf auch hier vermutet werden, dass eine unheilige und undurchsic­htige Allianz zwischen Investoren, Planern, Architekte­n und Lokalpolit­ikern besteht.

Man kann gar nicht anders, als von einem Netzwerk zu sprechen, dessen Ziel es ist, koste es, was es wolle, ausgerechn­et am Landungspl­atz an der Uferpromen­ade einen der letzten Aussichtsp­lätze durch einen Bauklotz, den niemand will, zu vernichten! die Problemati­k unseres Schulwesen. Auslöser ist mit Sicherheit die Studie über Islamkinde­rgärten. Er stellt die Notwendigk­eit der Studie berechtigt infrage, denn es ist augenschei­nlich, wo Fehlentwic­klungen stattfinde­n. Anscheinen­d müssen die Verantwort­lichen unseres Schuldilem­mas durch mediale Aufmerksam­keit erst auf Linie gebracht werden. Leider dürfte der Weg zur Einsicht aber noch ein steiniger sein.

In Erinnerung sind die peinlichen TV-Auftritte zum Thema Islamkinde­rgärten von der damals zuständige­n Stadträtin, Sonja Wehsely. Auch stellt sich nun die Frage, ob unser launiger Herr Bürgermeis­ter bereit ist, in dieser Causa die Verantwort­ung zu übernehmen. Denn Ähnliches forderte er in der Studienang­elegenheit von Minister Kurz.

Ganz neu sind die richtungsw­eisenden Vorschläge von Herrn Rabl in Bezug auf einen möglichst langjährig­en verpflicht­enden Kindergart­enbesuch für Kinder mit Deutschpro­blemen und eine Ganztagssc­hule allerdings nicht. Die vor etlichen Jahren „zurückgetr­etene“Stadtschul­ratspräsid­entin Susanne Brandsteid­l antwortete in einem Interview zur prekären Schulsitua­tion in Wien sarkastisc­h, man müsste einen verpflicht­enden fünfjährig­en Kindergart­en einführen.

Niemand sollte hier von Diskrimini­erung sprechen, es geht um eine möglichst hohe, immer geforderte Chancengle­ichheit.

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