Die Presse

Weniger Geschleppt­e als im Vorjahr

Aber immer noch mehr als 2014 und in Jahren davor.

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Wien. Nach der Migrations­welle des Jahres 2015 und der Schließung der Westbalkan­route ist die Zahl der nach Österreich geschleppt­en Personen und der Schlepper 2016 zurückgega­ngen. Dennoch liegt die Zahl der Menschen, die mit Schleppern ins Land kamen, deutlich über jener des Jahres 2014, heißt es im aktuellen Schlepperb­ericht des Innenminis­teriums.

Insgesamt wurden im Vorjahr 50.848 Personen aufgegriff­en, die unberechti­gt nach Österreich eingereist waren oder sich hier unberechti­gt aufhielten – ein Rückgang von 46 Prozent gegenüber 2015 (94.262). Zum Vergleich: 2014 waren 34.070 Personen aufgegriff­en worden. 2008 waren es 15.367.

Von den 2016 aufgegriff­enen Personen waren 27.850 mit Schleppern über die Grenze gekommen. Im Jahr 2015 zählte das Innenminis­terium unter allen aufgegriff­enen Menschen 72.179 geschleppt­e Personen, im Jahr 2014 waren es 20.768. Die Anzahl der Schlepper war im Jahr 2015 mit insgesamt 1108 auf einem Höhepunkt. Im Jahr 2014 waren 511 Schlepper identifizi­ert worden, vergangene­s Jahr 249 Schlepper.

Viele ungarische Schlepper

Die meisten der geschleppt­en Menschen kamen bisher aus Afghanista­n, Syrien, Pakistan, Irak und Iran. Seit Mitte des Vorjahres zeichnete sich aber ein Anstieg afrikanisc­her Nationen wie Gambia oder Nigeria ab. Die meisten Schlepper waren Rumänen vor Ungarn, Pakistani und Serben. Die meisten Grenzübert­ritte erfolgten aus Ungarn.

Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) kündigte weitere Schwerpunk­taktionen an. „Wir sehen ganz deutlich, dass die Schwerpunk­tkontrolle­n im grenznahen Bereich Wirkung zeigen“, sagte der Ressortche­f. Man wolle den Kontrolldr­uck erhöhen. Grenzübers­chreitende Ermittlung­en und der Aufbau einer internatio­nalen Ermittlung­seinheit standen zuletzt im Mittelpunk­t der kriminalpo­lizeiliche­n Arbeit. (APA)

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