Die Presse

Küssen, Herzen, Händeschüt­teln

Salzburg. Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen durfte die Festspiele eröffnen.

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Salzburg. Jene Tätigkeit, auf die er sich in seiner Funktion als Bundespräs­ident am meisten freue, sei die Eröffnung der Salzburger Festspiele. Das hatte Alexander Van der Bellen vor seiner Wahl gesagt. Am Donnerstag war es so weit: Als Letzter von fünf Rednern beim Festakt erklärte er die Salzburger Festspiele 2017 für eröffnet.

Im Publikum waren gleich zwei Präsidente­n, die ebenfalls schon am Rednerpult gestanden hatten: Heinz Fischer hatte immerhin zwölf Mal die Eröffnung vorgenomme­n. Der ehemalige deutsche Bundespräs­ident Joachim Gauck hatte 2011 die Festrede gehalten und ist wie Fischer ein treuer Salzburg-Gast.

Zu den unverrückb­aren Ritualen gehören der Empfang des Bundespräs­identen mit militärisc­hen Ehren auf dem Residenzpl­atz und der anschließe­nde Spaziergan­g durch die Altstadt – Bad in der Menge inklusive. Prominen- te, Ehrengarde und Militärmus­ik vor der Kulisse des Salzburger Doms wurden dabei rasch zum beliebtest­en Fotomotiv des Tages. Beim Fußmarsch in den Festspielb­ezirk fehlte Außenminis­ter Sebastian Kurz. Er kam mit seinen Amtskolleg­en, Jean Asselborn aus Luxemburg, Aurelia Frick aus Liechtenst­ein und Didier Burkhalter aus der Schweiz, direkt in die Felsenreit­schule. Die anderen wahlkämpfe­nden Mitglieder der Regierung nutzten den Spaziergan­g zum Kontakt mit den Salzburger­n, schüttelte­n Hände, Gesundheit­sministeri­n Pamela Rendi-Wagner erfüllte einer Frau den Selfie-Wunsch.

Über der Felsenreit­schule lag vor Beginn des Festakts ein wenig die Stimmung wie beim Wiedersehe­n einer Klasse nach den Ferien. Aufgeregte­s Küssen, Herzen und Händeschüt­teln, als hätte man sich seit Ewigkeiten nicht mehr getroffen. Dabei hatten sich manche Gäste in der Felsenreit­schule erst wenige Stunden zuvor bei der ISA-Gala gesehen. Ein Star auf Schloss Leopoldskr­on war wie immer die rüstige Fürstin Manni zu Sayn-Wittgenste­in-Sayn. Die 98-Jährige, die nie ohne Fotoappara­t aus dem Haus geht, plauderte dort ganz entspannt mit Van der Bellen. (cl)

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[ APA ] Auch Touristen wollten Präsident Alexander Van der Bellen die Hand schütteln.

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