Fabrik in USA: Foxconn lässt Trump jubeln
Apple-Zulieferer aus Taiwan investiert zehn Mrd. Dollar.
Cupertino/Taipeh. Endlich hat US-Präsident Donald Trump einen Grund, um zu triumphieren: Der taiwanische Elektronikhersteller Foxconn, einer der Hauptlieferanten von Apple, will in den USA für rund zehn Mrd. Dollar eine Fabrik bauen. Trump ließ es sich nicht nehmen, die Investition selbst im Weißen Haus im Beisein von Foxconn-Chef Terry Gou zu verkünden. Trump erklärte, der Deal wäre ohne ihn nicht zustande gekommen. „Wenn ich nicht gewählt worden wäre, würde er (Terry Gou; Anm.) niemals zehn Milliarden Dollar ausgeben. Das ist ein großer Tag für Amerika.“
Die neue Fabrik soll im Bundesstaat Wisconsin entstehen. Dort könnten Foxconn zufolge bis zu 13.000 Arbeitsplätze entstehen. Die Fabrik in Wisconsin soll Display-Panels für Sharp herstellen. Um eine „Apple-Fabrik“, wie sie Trump angekündigt hat, handelt es sich also nicht. Foxconn hat bereits eine Fabrik in Pennsylvania. Eine weitere Fabrik in Pennsylvania wurde nie fertiggestellt.
Drei große Apple-Werke?
Trump, der schon im Wahlkampf massiv Druck auf USFirmen gemacht hat, mehr im Heimatland zu investieren, hat in einem Interview mit dem „Wall Street Journal“von Dienstag gesagt, Apple-Chef Tim Cook habe ihm „drei große Werke versprochen: groß, großgroß“. Trump nannte keine Details, wann die Fabriken gebaut werden könnten und was sie produzieren sollten. Apple wollte diese Aussagen nicht kommentieren.
Der iPhone-Hersteller produziert Handys und andere Geräte vor allem in China und Taiwan. Dort kann die gesamte Elektronikindustrie mit großen Reserven an gut ausgebildeten, aber günstigen Arbeitskräften billig produzieren. Deshalb gilt es in der Branche als unwahrscheinlich, dass Apple künftig in den USA effizient Smartphones herstellt. (ag.)