Eine komplizierte Angelegenheit
Champions League. Salzburgs Gegner HNK Rijeka ist in Heimspielen seit zwei Jahren ungeschlagen, das 1:1 aus dem Hinspiel spielt Kroatiens Meister zudem in die Karten.
Salzburg. Red Bull Salzburg steht in der Champions-League-Qualifikation nach dem Hinspiel der dritten von vier Qualifikationsrunden bereits stark unter Druck. Österreichs Serienmeister ist nach dem Heim-1:1 gegen HNK Rijeka gefordert, im Rückspiel nächsten Mittwoch (20.45 Uhr, live in ORF eins) bedarf es zweifelsfrei einer Leistungssteigerung. „In Rijeka müssen wir in allen Teilbereichen draufpacken, um weiterzukommen. Es war uns klar, dass die Luft dünner wird, je näher wir an unser Ziel (Gruppenphase, Anm.) herankommen“, sagte Coach Marco Rose.
Vor allem der schwache Beginn bereitete den Salzburgern Sorgen. „Wir haben in der ersten Hälfte viel zu viele Bälle verloren und Bälle von hinten herausgeschlagen, was eigentlich nicht unsere Art ist“, analysierte Tormann Alexander Walke. „Das Problem in der ersten Hälfte war nicht der Gegner. Es lag an uns, wir waren nicht wach genug“, bemerkte Valon Berisha, der versicherte: „Im Rückspiel werde ich ganz bestimmt besser spielen.“
Salzburgs Steigerung muss in praktisch allen Bereichen erfolgen. Rose: „Am Anfang hatten wir größere Probleme mit ihren Diagonalbällen. Die Basics wie die Passqualität haben nicht gepasst, und im letzten Drittel hatten wir zu wenig Bewegung ohne Ball.“In der Halbzeitpause sei er lauter geworden, „um den Jungs aufzuzeigen, dass wir draufpacken müssen.“
Das Ausgleichstor durch Hwang Hee-chan (49.) ließ Salzburg für das Rückspiel zumindest noch eine realistische Aufstiegschance, Außenverteidiger Stefan Lainer fühlt sich in der vermeintlichen Außenseiterrolle gegen den kroatischen Double-Gewinner nicht unwohl: „Die Chancen stehen jetzt 52:48 für Rijeka. Vielleicht sind wir jetzt ein bisschen der Underdog. Vielleicht tut uns das gut“, glaubt der 24-Jährige.
Die Heimstärke der Kroaten deutet auf ein spannendes Spiel hin. Denn Rijeka ist seit mehr als zwei Jahren vor eigenem Publikum ungeschlagen. Zuletzt gab es am 16. Juli 2015 in der EuropaLeague-Qualifikation ein 0:3 gegen den schottischen Vertreter Aberdeen. In der vergangenen Saison feierte Rijeka im Stadion Rujevica 17 Liga-Siege, remisierte ein Mal und kassierte insgesamt nur acht Gegentreffer. „Das ist ein guter Test für uns. Dort können wir zeigen, dass wir richtige Männer sind und richtig dagegenhalten“, gab sich Lainer kämpferisch.
Mit Valentino Lazaro wird ein Leistungsträger am Mittwoch wieder nicht mit dabei sein. Der 21-Jährige wird laut Klubangaben wegen einer Knöchelverletzung rund drei Wochen ausfallen.