Bewegungsspielraum von Religion klar definieren
„Wie war das mit dem Splitter und dem Balken?“, Leserbrief von Oliver Vitouch, 26. 7. Oliver Vitouch moniert, dass auf der einen Seite der Präsident der österreichischen islamischen Glaubensgemeinschaft für sein Statement zur Evolutionstheorie kritisiert wird, der IntelligentDesign-Gedanke Christoph Schönborns aber „in frommer Demut schlicht scheinheilig“hingenommen wird. Für diese Schlussfolgerung und den Vergleich hat der Autor einige Prämissen nicht einbezogen. Abgesehen davon, ob die beiden Hypothesen überhaupt eine gemeinsame Menge haben, findet man u. a. bereits im Artikel „Ob man einem Gott nicht Übles nachsagt?“[„Die Presse“, 19. 9. 2007] eine emotionslose und religionsbefreite Auseinandersetzung mit dem Thema. Zumindest distanzierte sich Schönborn von seiner Hypothese 2009 beim CharlesDarwin-Jahr in Wien (www.charles-darwin-jahr.at).
Schließlich sind, gerade weil sich der Splitter/Balken-Vergleich im Leserbrief findet, die aktuellen Fakten und Ereignisse einzubeziehen, u. a. die Nähe des Präsidenten der islamischen Glaubensgemeinschaft zum mächtigen türkischen Verband Atib, „alimentiert vom türkischen Staat“[„Das weite Netzwerk der AKP in Österreich“, „Standard“, 17. 6. 2014).
Hinzu kommt die veränderte Bildungssituation in den Schulen durch die Migrationsbewegungen, woraufhin die Politik und gerade auch die Universitäten mit