Kamera-Autos der Stadt vermessen Wien
Fotografien sollen Bewilligungen vereinfachen.
Wien. Wien macht sich gewissermaßen sein eigenes „Google Street View“: Die Stadt schickt in den kommenden Monaten eigene Kamera-Autos auf die Straße, um den gesamten öffentlichen Raum zu fotografieren. Die Daten sollen etwa Bewilligungen von Schanigärten oder Bauvorhaben erleichtern, erklärte Planungsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) am Donnerstag.
Bis zu drei Vermessungsfahrzeuge sind ab sofort gleichzeitig im Stadtraum unterwegs. Die aufgerüsteten Minivans verfügen über sechs separate Kameras, einen Linsenwürfel für 360-Grad-Aufnahmen und ein GPS-Gerät. Geknipst werden alle Objekte im öffentlichen Raum – von Bodenmarkierungen über Werbetafeln bis zu Kiosken und Schanigärten.
Strenger als Google
„Das hilft uns, effizienter zu arbeiten. Wenn heute jemand einen Schanigarten vor sein Lokal stellen und eventuell noch eine fixe Markise aufstellen will, was eine Aufgrabung nötig macht, muss er zu drei unterschiedlichen Abteilungen gehen“, erklärte Programmleiter David Vladar von der MA 65 (Rechtliche Verkehrsangelegenheiten). In Zukunft werde es möglich sein, dass nur noch ein Mitarbeiter vor Ort ist, um die Bildinfos mit der tatsächlichen Situation abzugleichen. Die restlichen Kollegen könnten die Lage über den Bildschirm bewerten. Die Fotografien sollen auch dabei helfen, den öffentlichen Raum zu „entrümpeln“.
Die Gesamterfassung soll bis November abgeschlossen sein, das Datenprogramm ab Frühsommer 2018 zum Einsatz kommen. Man habe sich gegen eine Kooperation mit Google entschieden, da die Stadt genauere Daten brauche und einen strengeren Datenschutz anwendet. 600.000 Euro sind für das Vorhaben budgetiert. (APA)