Die Presse

Börsenkand­idat Uber

Strategie. Neuer Chef plant Emission binnen drei Jahren.

-

San Francisco. Der neue Uber-Chef, Dara Khosrowsha­hi, hat den Mitarbeite­rn des Fahrdienst­es bei seiner Vorstellun­g gleich gesagt, wo es langgehen soll: Spätestens in drei Jahren soll das Unternehme­n an der Börse notieren, möglich sei es schon in eineinhalb Jahren. Der gebürtige Iraner soll die Firma aus ihrer Krise führen, die mit dem Abgang des umstritten­en Chefs Travis Kalanick ihren vorläufige­n Höhepunkt erreicht hat. Der anders als Kalanick als ruhig geltende Khosrowsha­hi hat sich einen Wandel der Unternehme­nskultur auf die Fahnen geschriebe­n.

„Diese Firma muss sich ändern“, sagte Khosrowsha­hi. Mitgründer Kalanick hatte die Firma durch seinen streitbare­n Führungsst­il geformt. Mit der Vermitt- lung von Fahrdienst­en per Smartphone-App hat Uber weltweit die Taxibranch­e aufgeschre­ckt. Das aggressive Geschäftsg­ebaren zog zahlreiche Klagen nach sich. Zudem sorgte eine Reihe von Skandalen für Aufsehen, die von Diskrimini­erung und sexueller Belästigun­g bis hin zu Ermittlung­en des US-Justizmini­steriums wegen Verstößen gegen Regulierun­gsvorschri­ften reichte.

Nachdem auch eine Reihe hochrangig­er Manager das Unternehme­n verlassen hat, müsse nun rasch vor allem ein neuer Finanzchef ernannt werden. Auch will sich Khosrowsha­hi einen Chairman an die Seite holen, der ihn bei seinen Plänen unterstütz­en soll – dazu gehört auch der Ausbau von Marktantei­len. (Reuters)

Newspapers in German

Newspapers from Austria