Die Presse

Zverev: „Habe keine Lust mehr aufs Lernen“

US Open: Alexander Zverev war die große Bühne noch zu groß.

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New York/Wien. Alexander Zverev schien sich ziemlich sicher gewesen zu sein, dass ihn bei den US Open so schnell keiner stoppen könne. Dann verlor der 20-jährige Mitfavorit in Runde zwei gegen den gleichaltr­igen Kroaten Borna C´oric´ (ATP-61.) und ging hart mit sich ins Gericht. „Von meinem Level her war es ziemlich katastroph­al“, meinte Zverev. Tatsächlic­h blieb er beim 6:3, 5:7, 6:7 (1), 6:7 (4) viel zu passiv, vergab auch Satzbälle. „Wie lang soll ich noch sagen, dass ich lernen soll? Ich habe keine Lust mehr aufs Lernen.“

Vor den US Open hat sich der Deutsche mit fünf Turniersie­gen, darunter zwei Masters, den Favoritens­tatus erarbeitet. Grund zum Rätseln gibt nun, warum es für den Weltrangli­stensechst­en gerade bei Major-Turnieren nicht läuft: Drittrunde­n-Aus bei den Australian Open, Erstrunden­niederlage bei den French Open, Achtelfina­l-Aus in Wimbledon. Und nun Endstation in Runde zwei der US Open.

„Ich habe wirklich nur bei diesem Grand-Slam-Turnier das Gefühl, dass ich schlecht gespielt habe“, meinte Zverev. Tatsächlic­h war auf Major-Ebene heuer meist auch Pech im Spiel. In Melbourne musste er sich dem späteren Finalisten Rafael Nadal erst in fünf Sätzen beugen, in Paris erwischte er mit Fernando Verdasco das denkbar schlechtes­te Erstrunden­los eines gesetzten Spielers, in Wimbledon verlor er nach 2:1-Satzführun­g gegen Vorjahresf­inalist Milos Raonic, weil er nur drei seiner 17 Breakchanc­en nutzte. In New York ist nun aber eine bisher einmalige Gelegenhei­t dahin, Zverev ist in seiner Tableuhälf­te der am höchsten gesetzte Spieler gewesen. (joe)

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