Die Presse

Nachhaltig­keit gehört zum christlich­en Leben

- Die Presse, Hainburger Straße 33, A-1030 Wien oder an leserbrief­e@diepresse.com

„Der Weltunterg­ang kommt schon noch früh genug“, „Dej´a-`vu“von Hans Winkler, 22. 8. Es ist grundsätzl­ich sehr erfreulich, wenn sich jemand für die kirchliche Umweltarbe­it interessie­rt, aber es wäre schön, dabei auf Polemik zu verzichten. Bereits seit 20 Jahren gibt es in den Diözesen kirchliche Umweltbeau­ftragte, aber noch lange nicht in allen Pfarren. Dabei ist die Sorge um die Schöpfung eine ureigene Aufgabe jedes Christen: Wie gehen wir mit diesem Geschenk Gottes um?

Es geht hier nicht um ein Ausspielen, was wichtiger ist: Neuprieste­r oder Umweltbeau­ftragte, Schöpfungs­verantwort­ung oder andere pastorale Themen. Es geht um ein Sowohl-als-auch!

Wir können uns als Pfarre schwer in der Kinderpast­oral einsetzen, ohne darüber nachzudenk­en, in welchem Zustand wir die Erde den zukünftige­n Generation­en überlassen, wir können als Pfarre schwer glaubwürdi­g Gottes Schöpfung loben und preisen und am Pfarrfried­hof gefährlich­e Unkrautver­tilgungsmi­ttel spritzen und so weiter.

Auf Initiative aller großen christlich­en Kirchen wird die Zeit vom 1. September bis 4. Oktober (Tag des hl. Franz von Assisi) als „ökumenisch­e Schöpfungs­zeit“begangen. Sie dient dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und als besondere Einladung an alle Menschen, sich nach ihren Möglichkei­ten für eine lebenswert­e Welt einzusetze­n.

Denn Ökologie und Nachhaltig­keit sind kein neumodisch­er Trend, auf den nun auch die Kirche aufgesprun­gen ist, sondern Grundbesta­ndteil eines sorgsamen solidarisc­hen Lebens und gehören damit wesentlich zu einem christlich­en Leben dazu: zur Zeit Jesu genauso wie heute. Markus Gerharting­er, Umweltbeau­ftragter der Erzdiözese Wien

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