Die Presse

Salzburg: Das unfreiwill­ige Ende der Ära Schaden

Nach seiner nicht rechtskräf­tigen Verurteilu­ng legt heute Salzburgs Bürgermeis­ter seine Ämter zurück.

- VON CLAUDIA LAGLER

Salzburg. Eigentlich hatte Langzeitbü­rgermeiste­r Heinz Schaden (SPÖ) seinen Rückzug genau geplant gehabt. Im nächsten Frühjahr wollte er gehen und seinem politische­n Ziehsohn Bernhard Auinger die Chance geben, sich ein Jahr vor der regulären Wahl einen Amtsbonus aufzubauen. Doch Auinger muss nun früher ins Rennen, statt des Amtsbonus hat er die Auswirkung­en des Salzburger Finanzskan­dals im Gepäck. Nach der nicht rechtskräf­tigen Verurteilu­ng wegen Untreue im Zusammenha­ng mit der Übertragun­g von Swap-Papieren von der Stadt an das Land Salzburg blieb Schaden im Juli nichts anderes übrig, als sein Amt früher zur Verfügung stellen. Zumindest den Zeitpunkt wählte er selbst: Heute, Mittwoch, in der ersten Sitzung des Gemeindera­tes nach der Sommerpaus­e.

Seit 1992 ist der 63-Jährige in der Salzburger Stadtregie­rung, seit 1999 ist er Bürgermeis­ter. Seit seinem Amtsantrit­t war er für die Finanzen zuständig, die Sanierung des Stadtbudge­ts gilt als eines seiner größten Verdienste. Interimist­isch übernimmt Vizebürger­meister Harald Preuner (ÖVP) seine Aufgaben, am 26. November gibt es Neuwahlen: Sechs Kandidaten bewerben sich um die Nachfolge des Langzeitbü­rgermeiste­rs. Neben Auinger und Preuner sind das Bürgerlist­en-Stadtrat Johann Padutsch, NeosStadtr­ätin Barbara Unterkofle­r, FP-Klubobmann Andreas Reindl und Gemeindera­t Christoph Ferch (SALZ). Allerdings: Bei der nächsten regulären Wahl des Gemeindera­ts im Frühjahr 2019 wird auch der Stadtchef wieder neu gewählt.

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