Die Presse

Transparen­zdatenbank: Die Parteien schweigen

- DI Dr. Karl Schiftner, 1130 Wien

„Eine intranspar­ente Transparen­zdatenbank“, Josef Urschitz, 15.9. Die Länder weigern sich weiter, die Transparen­zdatenbank ordentlich zu befüllen. Eine fertige Studie, mit der sie deren mangelnde Sinnhaftig­keit belegen wollten, halten sie eisern unter Verschluss. Mit abstrusen Argumenten.

In diesem Wahlkampf habe ich das Schlüsselw­ort „Transparen­zdatenbank“oder gar das „Abschaffen der Kameralist­ik“der Länder bisher nur sehr spärlich angetroffe­n. Daher möchte ich meinen Dank an Josef Urschitz ausspreche­n, dass er sich dieses Themas in bewährter Weise und immer wieder – wenn auch bisher vergeblich – annimmt.

Von Seiten der „staatstrag­enden“Parteien hört man dazu vor der Wahl überhaupt nichts: Die SPÖ (siehe Salzburger Skandal) und die Grünen sind nicht daran interessie­rt, die Ausgaben zielgerich­teter als bisher vorzunehme­n, sie setzen eher auf vermehrte Einnahmen, etwa über die Erbschafts­steuer einer Neidgesell­schaft. Die FPÖ ist keine Partei, der man vernünftig­es Wirtschaft­en zutrauen kann (siehe Kärnten).

Auch die neue ÖVP spricht dieses Schlüsselt­hema nicht direkt an. Kurz fürchtet sich vermutlich doch insgeheim vor den Landeshaup­tleuten seiner Partei. Nur die Neos sprechen das Thema an, sind aber – trotz möglicher Stärkung – zu schwach, um nachhaltig etwas zu verändern.

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