Die Presse

Doktorande­n fühlen sich teils nicht gut betreut

Ombudsstel­le und ÖH fordern eine eigene Anlaufstel­le für Probleme an jeder Hochschule.

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Wien. Rund 27.000 Studenten belegen in Österreich derzeit ein Doktoratss­tudium. Ihr häufigstes Anliegen betrifft die Betreuung durch den Doktorvate­r oder die Doktormutt­er. Sowohl die Ombudsstel­le für Studierend­e im Wissenscha­ftsministe­rium als auch die Österreich­ische Hochschüle­rschaft (ÖH) wünschen sich daher an jeder Hochschule eine institutio­nalisierte Anlaufstel­le bei Problemen.

Derzeit seien in Österreich solche Stellen als eine Art „Erstversor­gung vor Ort“nur vereinzelt etabliert, etwa an der Technische­n Universitä­t (TU) Graz und der Universitä­t Klagenfurt, hieß es bei einer Tagung zu Doktoratss­tudien an den heimischen Hochschule­n.

Doktorande­n fühlen sich laut Josef Leidenfros­t, dem Leiter der Ombudsstel­le im Wissenscha­ftsministe­rium, beim Verfassen ihrer Dissertati­on teils „nicht gut genug, nicht oft genug oder nicht seriös genug betreut bzw. haben das Gefühl, dass das Betreuungs­verhältnis eigentlich ein Nicht-Verhältnis ist“.

„Sehr starke Abhängigke­it“

„Es gibt eine sehr starke Abhängigke­it“, sagt die ÖH-Vorsitzend­e Johanna Zechmeiste­r (Fachschaft­slisten). „Außerdem ist nirgendwo geregelt, wie intensiv eine Betreuung sein soll, wie oft man sich trifft oder was passiert, wenn mein Betreuer etwa ins Ausland geht oder nicht länger an der Hochschule tätig ist.“

Für diesen Fall wünscht sich die Hochschüle­rschaft eine rechtliche Regelung, etwa über eine Co-Betreuung oder eine Garantie der Uni, einen anderen Betreuer zur Verfügung zu stellen. (APA)

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