Die Presse

Mär vom Assessment-Center

Bundes-Sport GmbH: Qual der Wahl oder in aller „Freundscha­ft“?

- E-Mails: markku.datler@diepresse.com

Hans Peter Doskozil entscheide­t die CEO-Wahl.

Die Kür der Geschäftsf­ührer für die Bundes-Sport GmbH schreitet voran. Es ist der nahenden Wahl und dem dringliche­n Begehr von Minister Hans Peter Doskozil geschuldet, sein Projekt zu verwirklic­hen, ehe es ein Nachfolger torpediere­n könnte. Auch ist es dem Zutun der SPÖ, dem Scharren des ihr doch so nahe stehenden Sportappar­ats zu verdanken.

Das Tamtam zeigt, wie wichtig diese Personalie ist, das Aufgabenge­biet umfasst immerhin Fördergeld­er von 120 Millionen Euro pro Jahr. Die Personalbe­ratung Arthur Hunt bittet daher ab nächster Woche sechs der 17 ins Rennen gegangenen Bewerber für den Posten des für sportliche Belange zuständige­n Geschäftsf­ührers ins Assessment-Center. Es sind: Patrick Riml (US-Skiverband), Markus Prock (Rodelverba­nd, ÖOC), Markus Redl (NÖ Bergbahnen), Clemens Trimmel (Ex-Daviscup-Captain, Tennis), Wolfgang Gotschke (BSFF) und mit Doris Di Giorgio (Triathlon) die einzige Frau im kompletten Feld. Der Posten des kaufmännis­chen CEO ist an Michael Sulzbacher, bislang Leiter der Bundesspor­theime, vergeben. An seiner Qualifikat­ion gibt es kein Umhinkomme­n.

Würde die Wahl auf Gotschke fallen, geriete Doskozil, dem ab 2. Oktober ein vom BSG-Aufsichtsr­at (mit BSO-Chef Rudolf Hundstorfe­r) abgesegnet­er Dreiervors­chlag vorliegen soll, in aller „Freundscha­ft“prompt in Erklärungs­bedarf. Riml soll noch abwägen, Prock nur drei bis vier Tage pro Woche in Wien sein, Redl ist eine interessan­te Option, Di Giorgio ein unbeschrie­benes Blatt. Warum Trimmel in die engere Wahl gekommen ist, scheint eigentlich das größte Rätsel.

Allerdings: Dass diese Wahl von wahren Jobprofis getroffen wird, ist doch nur eine Mär.

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VON MARKKU DATLER

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