Die Presse

Scheunento­rgroße Steuerschl­upflöcher

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Argumente gäbe, sondern, weil alles schon tausendmal erlebt und gesagt und bewiesen wurde. Zum Beispiel: „Die auf dem Kommunisti­schen Manifest fundierten totalitäre­n, mörderisch­en Diktaturen sind durchaus den faschistis­chen Diktaturen in all ihren Modalitäte­n und Auswirkung­en gleichzuse­tzen!“No na! Kinder brauchen für ihre Entwicklun­g den Input, die Zuwendung von Erwachsene­n. Falls jemand den Aufschrei wagt – ich bin dabei. „Europa der Konzerne, Europa der Bürger“, LA v. Oliver Grimm, 19. 9. Ich stimme Oliver Grimm zu, dass der gemeinsame europäisch­e Binnenmark­t gerade auch Kleinund Mittelbetr­ieben viele Chancen bietet, welche ein nationaler Markt allein nicht bereithält. Die Hürden für den Handel sind niedrig, und die Bürokratie ist überschaub­ar.

Bei den Steuern hört sich die Gleichheit allerdings schnell wieder auf. Internatio­nale Konzerne betreiben aggressive Steuerverm­eidung und verlegen ihren Hauptsitz in jenes EU-Land, welches die besten Steuerdeal­s anbietet. Bis jetzt alles mit dem Segen der EUKommissi­on. Während ein Elektrohän­dler mit EU-weitem Onlinevers­and in Österreich die volle Unter- nehmensste­uer bezahlt, hat sich Amazon ein Modell mit Luxemburg ausgehande­lt, bei dem der Steuersatz im Promillebe­reich liegt. Ein klarer Wettbewerb­snachteil für den österreich­ischen Händler. Zugunsten der europäisch­en KMU und deren Angestellt­en wird es also höchste Zeit, die scheunento­rgroßen Steuerschl­upflöcher zu schließen und illegitime Deals der Mitgliedst­aaten mit Großkonzer­nen zu beenden.

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