Verteilerverkehr: Die Zukunft soll elektrisch sein
Alternative Antriebe. Abgasfreier und geräuscharmer innerstädtischer Verteilerverkehr mit dem Fuso e-Canter.
Vor wenigen Tagen feierte der neue Fuso e-Canter seine Weltpremiere in New York. Im Juli startete die Kleinserienproduktion des vollelektrischen Leicht-Lkw im Werk Tramagal in Portugal. Noch heuer werden die ersten 150 Einheiten an Kunden in Japan, Europa und USA ausgeliefert.
Vor dem Startschuss zur Serienproduktion stand ein zwölfmonatiger Kleinserientest im Großraum Stuttgart. Fünf e-Canter mussten sich ein Jahr lang im Betriebsalltag der Stadtverwaltung Stuttgart sowie des Logistikunternehmen Hermes bewehren. Insgesamt wurden dabei rund 27.000 Testkilometer abgespult.
Zwei Fahrzeuge mit elektro-hydraulischem Kippaufbau wurden dabei von der Stadt Stuttgart im Straßen- und Landschaftsbau eingesetzt. Zwei weitere Elektro-Lkw waren mit Kofferaufbau für innerstädtische Möbeltransporte sowie im Bereich der Abfallwirtschaft unterwegs. Das fünfte Fahrzeug des Test-Quintetts erledigte Depotverkehre bei der Firma Hermes.
„Die Kundenerprobungen haben gezeigt, dass der Fuso e-Canter zu jeder Jahreszeit voll alltagstauglich ist. Wir haben aus dem Praxisalltag wichtige Erfahrungen zu Ladezeiten und Einsatzdauer gewinnen können“, freut sich Marc Llistosella, CEO von Mitsubishi Fuso.
Mit dem vollelektrischen Leicht-Lkw möchte Fuso auf das Bedürfnis der Öffentlichkeit nach abgasfreiem und geräuscharmen innerstädtischen Verteilerverkehr reagieren. Der e-Canter ist nicht nur ein umweltfreundliches Fahrzeug, er soll außerdem kosteneffizient und wirtschaftlich von den Nutzern betrieben werden können.
Je nach Aufbau und Nutzung hat der e-Canter eine Reichweite von bis zu 100 Kilometer und eine Nutzlast von zwei bis drei Tonnen. Der elektrische Antriebsstrang des Fahrzeugs umfasst sechs Hochvolt-LithiumIonen-Batterien mit je 420 V und 13,8 kWh. Das Batteriesystem wird von der hundertprozentigen Daimler-Tochter Accumotive geliefert. Im Vergleich zu einer konventionellen Dieselversion sollen sich bei den Betriebskosten bis zu 1000 Euro auf 10.000 km einsparen lassen.
Lob gab es vor allem für Fahrleistung, Handling und die ausgeprägt leise „Schleichfahrt“. Fuso setzt für den e-Canter auf Antriebsbatterien aus einem eigenen, neuen Produktionswerk. Mitte 2018 soll die neue Fertigungsstätte im rund 40 km nordöstlich von Dresden gelegenen Kamenz in Betrieb genommen werden.
Zusammengebaut wird der Fuso e-Canter in Linie mit dem konventionellen Canter Leicht-Lkw im Werk Tramagal in Portugal. Nach dem Start der Kleinserienfertigung wird die Großserienfertigung der nächste Schritt sein. Die Erfahrungen aus der Kleinserie in Kundenhänden werden Fuso außerdem in der Produktion der Großserie helfen.
Innerhalb der nächsten Jahre plant die Daimler Tochter Mitsubishi Fuso Truck and Bus Co. insgesamt 500 Lkw dieser Generation auszuliefern. Die Supermarkt-Kette Seven-Eleven wird beispielsweise 25 e-Canter in seiner Flotte einsetzen. Die Großserienproduktion ist für 2019 geplant. (ms)