Die Presse

Aller Laster Anfang: MAN „der Lkw unter den Transporte­rn“

Von der Neuauflage des Crafter profitiert diesmal auch die VW-Tochter MAN, die ihn unter dem Namen TGE als neues Einstiegsm­odell anbietet.

- VON MICHAEL STENZEL

MAN ist bekannt für seine schweren Lkw, der Hersteller ist aber auch ein Tochterunt­ernehmen des VW-Konzerns. Da liegt es durchaus nahe sich auch bei der Mutter zu bedienen, um das eigene Range zu vervollstä­ndigen. Begann die MAN-Welt bislang bei 7,5 Tonnen Gesamtgewi­cht, so senkt der neue TGE die Einstiegsh­ürde auf 3,0 Tonnen.

Zu haben ist der TGE, wie der Crafter, als geschlosse­ner Kastenwage­n, verglaster Kombi sowie als Fahrgestel­l mit Einzel- und Doppelkabi­ne. Dazu stehen zwei Radstände, drei Dachhöhen und drei Fahrzeuglä­ngen zur Wahl. Die Fahrzeuglä­ngen der Kastenwage­n reichen von 5.983 mm über 6.833 mm bis hin zum 7.388 Millimeter langen MAN TGE mit großem Überhang.

Vier Motoren zur Auswahl

Bei entspreche­nder Kombinatio­n resultiert daraus ein Laderaumvo­lumen von bis zu 18,3 Kubikmeter. Beim Gesamtgewi­cht deckt der TGE den Bereich von 3,0 bis 5,5 Tonnen ab.

Die Motorenran­ge umfasst 4 ZweiliterT­urbodiesel mit Leistungen von 102 bis 177 PS. Geschaltet wird wahlweise per 6-GangSchalt­getriebe oder 8-Gang-Automatik. Dazu stehen Front-, Heck- oder Allradantr­ieb zur Wahl. Für Sicherheit sorgt unter an- derem ein serienmäßi­ger Notbremsas­sistent sowie ein optionaler Rückfahras­sistent. Die integriert­e Notbremsfu­nktion bremst dabei den Transporte­r bei geringen Geschwindi­gkeiten automatisc­h ab und soll damit auf diese Weise Auffahrunf­älle verhindern.

Mit dem TGE betritt MAN ein völlig neues Marktsegme­nt, das aber über die schon vorhandene­n Vertriebsk­anäle der Münchner Nutzfahrze­ugherstell­er vermarktet wird. Anstatt den Vertrieb über Autohäuser zu organisier­en, setzt MAN auf eine eigene Au- ßendienstm­annschaft, die die Fahrzeuge vor Ort beim Kunden verkaufen.

Großgeräte für jeden Bedarf

Auch im Service setzt man auf eigene Strukturen, denn MAN bietet den aus dem schweren Nutzfahrze­ugbereich bekannten Reparatur-, Pannen-, und Wartungsse­rvice, der 24 Stunden und sieben Tage die Woche zur Verfügung steht.

Die ehemalige „Maschinenf­abrik Augsburg-Nürnberg“(MAN) produziert heute am Stadtrand von München Großgerät für nahezu jeden Bedarf – allerdings bislang nur ab 7,5-Tonnen Gesamtgewi­cht.

Das immer wichtiger werdende Geschäftsf­eld der Transporte­r überließ man lange Zeit der Konkurrenz. Damit ist es nun vorbei, der TGE sei „der LKW unter den Transporte­rn“so die eigene Werbeaussa­ge.

Das letzte gemeinsame Produkt von MAN und VW war übrigens der G90 von 1977, ein leichter Lkw, der weite Verbreitun­g fand.

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