Die Pädagogische Hochschule: „Liebe auf den zweiten Blick“
Jubiläum. Aus 54 Pädagogischen Akademien und Instituten wurden vor zehn Jahren die Pädagogischen Hochschulen. Die ändert sich nun erneut.
Wien. Nicht ganz einfach war die vor zehn Jahren in Kraft getretene Umwandlung der Pädagogischen Akademien und Institute in Pädagogische Hochschulen (PH). „Für mich war es damals Liebe auf den zweiten Blick“, sagte die damalige Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) bei einem Festakt zum Jubiläum am Dienstag.
Schon Schmieds Vorgängerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) hatte mit Widerständen zu kämpfen, als die 54 Pädagogischen Akademien (PädAk) und Pädagogischen Institute (PI) zu letztendlich 14 zusammengelegt und auf tertiärem Niveau angesiedelt wurden. „Es wollte niemand seinen Schrebergarten hergeben“, sagte Gehrer gestern. Ihre Nachfolgerin Schmied musste, wie sie bekannte, mit den PH, die nicht wie die Unis autonom, sondern nachgeordnete Dienststellen des Bundes sind, erst „zusammenwachsen“.
Schmied brachte mit diversen ÖVP-Wissenschaftsministern die neue Lehrerausbildung auf den Weg. Den nächsten Entwicklungsschritt. Dieser sieht eine Zusammenarbeit zwischen Unis und PH bei der Ausbildung der Lehrer in der Sekundarstufe (AHS und NMS) vor. Die Studentenzahlen haben sich seit dem Start der PH verdoppelt (siehe Grafik). Auch die Zahl der Studienanfänger und -absolventen (2500 und 1100) hat sich erhöht. Im Studienjahr 2014/15 kam man auf jeweils 4650 Anfänger und Absolventen. Ein Jahr später sank die Anfängerzahl allerdings um rund 1000 auf 3850. Das könnte auch mit der neuen Lehrerausbildung zu tun haben – mit dem zweiten Umbruch an den PH innerhalb von zehn Jahren. (APA)