Eine Ausfahrt vor der Krönung
Motorsport. Hamilton und M´arquez dominieren Formel 1 und Moto-GP, ihr jeweils vierter WM-Titel ist ihnen wohl nicht mehr zu nehmen.
Mexiko-Stadt. Was er in der vergangenen Woche in Austin noch verpasst hat, kann Lewis Hamilton in Mexiko-Stadt nachholen: Der Brite, 32, könnte am Sonntag auf der höchstgelegenen Formel-1-Strecke zum vierten Mal Weltmeister werden (20 Uhr, live, ORF eins, RTL, Sky). Dazu reicht ein fünfter Platz, selbst wenn Sebastian Vettel im Ferrari das 18. von 20 Saisonrennen gewinnen sollte.
In den Tagen vor dem Grand Prix von Mexiko wirkte Hamilton einmal mehr höchst entspannt. Im Vorjahr um diese Zeit war er noch frustriert vom Duell mit seinem ungeliebten Mercedes-Teamrivalen Nico Rosberg, der schließlich die WM gewann. Er fühlte sich von seinem Rennstall benachteiligt, ignorierte im Rennen sogar Anweisungen von der Kommandozentrale. Nun hat er in Valtteri Bottas einen Teamkollegen an seiner Seite, der seinen Status nicht gefährdet. Es ist auch der neue Teamgeist, der Hamilton in dieser Saison trägt.
Mit seinem vierten Titel würde er zum erfolgreichsten britischen Fahrer aufsteigen, außerdem sein Jugendidol, den dreifachen Champion Ayrton Senna, überflügeln.
Ebenfalls am Sonntag will Marc Marquez´ mit nur 24 Jahren in Sepang seinen vierten Weltmeistertitel in der Moto-GP einfahren (acht Uhr, live, Eurosport, Servus TV). Einzig verbliebener Konkurrent des spanischen Honda-Piloten ist der italienische DucatiFahrer Andrea Dovizioso, der vor dem vorletzten Saisonrennen allerdings bereits 33 Punkte Rückstand aufweist.
Die Formkurve spricht klar für Marquez.´ Nur ein Mal verpasste er in den vergangenen zehn Rennen das Podest, drei der jüngsten vier Bewerbe gewann er, einmal war er Zweiter. Dovizioso hingegen kam in derselben Spanne nur auf fünf Podestplätze, zuletzt in Australien nur auf Rang 13. Der 31-Jährige, der 2004 in der 125-cm3-Klasse seinen bisher einzigen WM-Titel holen konnte, hofft auf ein Wunderfinish: „Wir werden alles versuchen.“
Marquez´ kündigte an, auf dem wegen des fordernden Klimas berüchtigten Kurs strategisch vorgehen zu wollen. „Ich werde mit dem Titel im Kopf fahren, bin aber auch für einen Kampf bereit“, erklärte der sechsfache Saisonsieger.