Neue Perspektiven
Dachfenster. Hoch oben zu wohnen bringt meist gute Aussicht – mit den passenden Fenstern. Was es bei Auswahl und Einbau zu beachten gibt.
Früher war das Wohnen im Dachgeschoß den Armen vorbehalten: Oft nur mit mangelhafter Heizmöglichkeit ausgestattet, über viele steile Stiegen erreichbar – und dunkel, denn die Fenster waren spärlich gesät und sehr klein – konnte man den schon damals schönen Ausblick wenig würdigen.
Intensives Licht
Heute sieht das ganz anders aus. Wenn man alle Hürden, die damals technisch kaum zu überwinden waren, heute sorgfältig angeht. Dachfenster sollten nicht nur für Helligkeit in den ehemals finsteren Dachräumen sorgen, sondern für Wärmedämmung und Vermeidung von Kältebrücken geeignet sein. „Der große Unterschied zwischen Fassaden- und Dachfenster liegt im Lichteinfall“, erklärt Claudia Eder von Velux. „Tageslicht von oben ist dreimal so intensiv wie von der Seite.“Was natürlich seine Vorteile hat, denn „hoch positionierte Fensterflächen ermöglichen es, den Raum bis in die Tiefe zu belichten“, wie sie erklärt. Die negativen Seiten: Schnelle Erwärmung kann schnell zu Hitze führen, Gleiches gilt für Kälte und Wind.
Wird ein Fenster in das Dach integriert, muss es mit einem Eindeckrahmen eingefasst werden. Dieser sorgt dafür, dass der Übergang von der Dachfläche zum Fenster abgedichtet ist. Somit kann kein Wasser, Schnee oder Staub durch das Dachfenster eindringen und die darunter liegende Dämmung schädigen. Das Innenfutter deckt die Übergänge zwischen Wand und Fenster ab. Auch die Kondenswasserbildung kann durch ein Innenfutter eingeschränkt oder ganz verhindert werden.
Bedienung inklusive?
Auch wer wenig Zeit hat, sollte die Angebote diverser Systeme vergleichen – und damit vielleicht sogar trotzdem einiges an Zeit sparen. Denn einige, wie etwa Roto, haben ein Plug-in-System entwickelt, das durch Montage-, Dämm- und Anschlussrahmen, bei denen sämtliche Anschlüsse und Dämmelemente fertig geliefert werden, die Einbauzeit pro Dachfenster um ein Drittel reduzieren kann.
Wichtig ist auch die Bedienbarkeit der Fenster. Heute sind Klappschwingfenster State of the Art. Einige Erzeuger wie Velux bieten auch Dachfenster mit Fernbedienung, Motor und Regensensor an. Ähnliches gilt für den dazugehörigen Sonnenschutz, ohne den man nicht auskommt, will man in seiner Dachwohnung in heißen Sommern nicht verbrutzeln. „Soll die Hitze ausgesperrt werden, also vor allem bei südseitigem Dach, sollte der Hitzeschutz außen liegend angebracht sein – beispielsweise Rollläden oder Netzmarkisen“, erläutert Carsten Nentwig, Geschäftsführer der Fakro Dachflächenfenster GmbH. „Innenliegende Jalousien dämpfen zwar das Licht oder verdunkeln, aber die Hitze aussperren können sie nur bedingt.“Die Steuerung der Systeme erfolgt üblicherweise auf Knopfdruck via Fernbedienung oder Funktaster.
Was vor allem auch deshalb wichtig ist, weil die Dachfenster immer größer werden. „Der Trend geht klar in Richtung Mehrfachkombinationen“, weiß Georg Pehn, Geschäftsführer von Roto Österreich. Mittlerweile erreichen die Fenster Größen von bis zu zwei mal drei Metern, die nebeneinander oder untereinander verlegt werden. Bei Fakro etwa hat man die Öffnung für das integrierte Belüftungssystem nicht in den Fens-
Iin einen bestehenden Bau sollte man einem Architekten oder Baumeister überlassen. Er kann die Statik, die notwendige oder mögliche Dachfenstergröße respektive, welche Art von Dachfenstern eingebaut werden soll, am besten beurteilen.
Beim Kauf eines Dachfensters sollte man nicht am falschen Ort sparen. Es gibt einige Anbieter auf dem Markt, die nicht nur eine große Auswahl von Dachfenstern anbieten, sondern auch für viele Probleme schon Lösungen entwickelt haben – oder entwickeln können, da sie über langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet verfügen. terflügel, sondern in den Fensterrahmen eingebaut, wodurch sich automatisch Glasfläche und Lichteinfall vergrößern. Ein eindeutiger Trend geht wie bei fast allen Bauelementen in Richtung besserer bauphysikalischer Werte. So gibt es bereits Dachfenster mit Vierfachverglasung (Dreifachverglasung weisen fast alle modernen Dachfenster auf ), wichtig ist dabei ein wärmegedämmter Eindeckrahmen, damit auch bei großen Dachflächen kein Energieverlust auftritt.
Einbauhöhe und Anschlüsse
Bevor man sich an den Einbau von Dachfenstern macht, muss in erster Linie die Einbauhöhe beachtet werden. „Diese beeinflusst neben Lichteinfall und Ausblick auch die Öffnungs- beziehungsweise Bedienvariante des Dachfensters“, erklärt Eder. Nentwig ergänzt: „Bei sehr großen Glasflächen ergibt sich unter Berücksichtigung der Dachneigung auch eine gewichtsmäßige Limitierung der Fenstergröße.“
Und Nentwig nennt weitere Punkte, die beim Einbau besonders zu beachten sind: „Zuerst einmal die korrekten Anschlüsse und Verarbeitungen: Die Installation ist entscheidend für die Sicherheit und Langlebigkeit der Dachabdichtung und der Dachflächenfenster. Besonders beim Anbringen der Dampfdiffusionsfolie, dem korrekten Anschrauben der Fenster sowie beim Flämmen oder beim Abdichten mit EPDM-Folien oder Bitumenbahnen ist große Genauigkeit gefordert, damit das Ganze auch dicht bleibt.“
IIDa der richtige und sachgemäße Einbau eines Dachfensters essenziell für das Funktionieren und die Langlebigkeit ist, ist es wichtig, mit Bauhandwerkern zusammenzuarbeiten, die über
auf diesem Gebiet verfügen. Am besten, man vertraut den Empfehlungen des Architekten oder eventuell der Fensterfirma. Bei der Wahl der Fenster sollte man auch gleich den mitbedenken. Außen liegende Jalousien sind mittlerweile die beste Art, sich sinnvoll vor Hitze und Wind zu schützen. Auch Kombinationssysteme gibt es bereits. Bei der Wahl der Bedienung sollte man unbedingt die Größe und Schwere der Fenster bedenken.