Hamanns feministischer Tunnelblick
„Was uns diese Wahl lehrte . . .“, „Quergeschrieben von Sibylle Hamann, 25. 10. Wenn Frau Hamann politischen Erfolg ausschließlich auf die Frage des Geschlechts reduziert, unterläuft ihr ein typischer Denkfehler vieler Feministinnen. Zu kritisieren, dass Männer „sich“(?) durch Vorzugsstimmen vorreihen konnten, zeigt zudem ein sonderbares Demokratieverständnis. Wir lernen: Nicht Chancengleichheit ist das Ziel, sondern verordnete Gleichheit im Ergebnis! Dass gerade in der ÖVP auch Frauen durch Vorzugsstimmen ein Mandat erkämpften, verschweigt sie natürlich.
Der Gipfel ist aber die Behauptung, mit den gescheiterten grünen Frauen werde „vor großem Publikum stellvertretend für alle Frauen abgerechnet“. Es mag schwer zu akzeptieren sein, dass nach der desaströsen Niederlage harte Kritik mehr als berechtigt ist.
Diese allein darauf zurückzuführen, dass Ulrike Lunacek, Ingrid Felipe und Maria Vassilakou Frauen sind, ist jedoch eine üble Unterstellung! Dass z. B. Frau Vassilakou selbst entscheidend zum Debakel der Wiener Grünen beigetragen haben könnte (Stichwort: Hochhaus am Heumarkt und bevorstehende Aberkennung des Unesco-Weltkulturerbes) und nun dafür eben keine Verantwortung übernimmt, kommt Frau Hamann natürlich nicht in den Sinn und belegt einzig ihren feministischen Tunnelblick. Mag. Claus Hamberger, 3620 Spitz