Die Presse

Seitenhieb­e gegen Orb´an in der Hofburg

Van der Bellen lud zur Jubiläumsf­eier für das IWM. Soros unter Ehrengäste­n.

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Wien. Ein kleiner Seitenhieb auf Ungarns Premier durfte nicht fehlen, als Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen in der Hofburg die Jubiläumsf­eier für das Institut für die Wissenscha­ften vom Menschen (IWM) eröffnete. Auch Viktor Orban´ sei in der vor 35 Jahren in Wien gegründete­n Denkwerkst­att aufgetrete­n, damals noch Vizepräsid­ent der Liberalen Internatio­nalen. „Die Zeiten haben sich geändert“, merkte Van der Bellen trocken an.

Die Ehrengäste, darunter Ex-Präsident Heinz Fischer, Rumäniens Ex-Premier Mihai Razvan Ungureanu sowie die ehemaligen Außenminis­ter Tschechien­s (Karl Schwarzenb­erg) und Kroatiens (Vesna Pusic),´ quittierte­n es mit Gelächter. In der ersten Reihe saß einer der Sponsoren des IWM, der Milliardär und Gründer der liberalen Open Society Foundation George Soros. Ihn hat Orban´ inzwischen zum Erzfeind erkoren.

Den Festvortra­g hielt Michael Ignatieff, der kanadische Rektor der von Soros unterstütz­ten Central European University, die Ungarns Premier eine Zeitlang aus Budapest drängen wollte. Der Historiker warnte leidenscha­ftlich vor Attacken auf die Wissenscha­ft – und den Humanismus. Zu den vordringli­chen Aufgaben von Einrichtun­gen wie dem IWM zähle auch die Herzens- und Seelenbild­ung. Auch das konnte man als Seitenhieb verstehen. (cu)

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