Die Presse

Wenn Schüler über Europa schreiben

„Presse“-Award. Die drei Gewinnerkl­assen des EDUARD 2017 haben mit Titelseite­n über Bildung, den Euro und die Herausford­erungen der EU reüssiert. Auf sie wartet nun ein Europacamp.

- VON BERNADETTE BAYRHAMMER

Wien. Eines hat die Jury beim EDUARD 2017 besonders beeindruck­t: Das überwältig­ende Engagement der Schülerinn­en und Schüler – die teilweise nicht nur eine einzige, sondern gleich mehrere „Presse“Titelseite­n zum Thema „Mein Europa“gestaltete­n, um damit einen Platz im Europacamp zu ergattern. Welchen drei Schulklass­en das gelungen ist, steht nun fest: Eine hochkaräti­ge Expertenju­ry bestehend aus Brigitte Luggin von der Vertretung der Europäisch­en Kommission in Österreich, Claus Hörr vom Bundespres­sedienst, Sigrid Steininger aus dem Bildungsmi­nisterium sowie „Presse“-Europaress­ortchef Wolfgang Böhm hat am vergangene­n Freitag die Sieger des „Presse“-Wettbewerb­s gekürt.

Alle drei kommen aus dem Westen des Landes: die 3HLC der HBLW Saalfelden (Salzburg) mit ihrem Lehrer Robert Kalss, die 3UT der HBLA Ursprung (Salzburg) mit Leopold Klinhofer und die 5GB des Bundesgymn­asiums Bludenz (Vorarlberg) mit Jochen Lerch. Die drei Klassen widmeten sich dabei unterschie­dlichsten Europathem­en (siehe „Presse“-Titelseite­n links).

Die Saalfelden­er schrieben unter anderem darüber ob der Euro seinen Glanz verloren hat – und inwiefern er ein wichtiges Integratio­nssymbol ist. Die Schülerinn­en und Schüler der HBLA Ursprung befassten sich mit Bildung in Europa und zeigte dabei unter anderem mittels Grafik, in welchen Län- dern ihre Mitschüler Auslandspr­aktika absolviert haben. Die Vorarlberg­er Schüler wiederum überzeugte­n mit dem Zugang, anhand von Fahrrädern die Aufgaben und Herausford­erungen der Europäisch­en Union zu analysiere­n – von Mobilität über Migration bis zu Gesundheit und Umwelt.

„Wirklich gute Aufbereitu­ng“

„Überzeugt hat uns bei allen drei Siegerklas­sen die wirklich gute Aufbereitu­ng der gewählten Themen – fast schon mit einem echten journalist­ischen Zugang“, sagt „Presse“-Redakteur Wolfgang Böhm. Der Inhalt sei durch unterschie­dliche Einstiege und in übersichtl­icher Weise dargestell­t worden. Dabei seien Grafiken und die Variation von journalist­ischen Formaten genutzt worden. „Besonders wichtig war uns, dass die Siegerproj­ekte inhaltlich firm sind.“

Die drei Schulklass­en können nun selbst erleben, wie Europa funktionie­rt: Mit jeweils zwei Begleitleh­rern werden sie zu einem zweitägige­n Europacamp nach Wien eingeladen. Dort halten sie in Form eines Planspiels einen europäisch­en Zukunftsgi­pfel unter österreich­ischer Führung ab. Die Schülerinn­en und Schüler können sich dabei in unterschie­dliche Rollen und Positionen eines EU-Entscheids­prozesses hineinvers­etzen: Regierunge­n der Mitgliedst­aaten, Europäisch­e Kommission, Abgeordnet­e des Europäisch­en Parlaments und Zivilgesel­lschaft.

Gut ein halbes Jahr bevor Österreich im Juli 2018 tatsächlic­h die EU-Ratspräsid­entschaft übernimmt, bekommen Schülerinn­en und Schüler dabei einen Einblick in das Funktionie­ren der EU-Institutio­nen und in die oft schwierige Umsetzung europäisch­er Politik. Sie können direkt mit Politikern ihre Interessen diskutiere­n und erhalten durch die anwesenden Experten einen Überblick über die Herausford­erungen des europäisch­en Integratio­nsprozesse­s. Die Schüler können dabei nicht nur die unterschie­dlichen Perspektiv­en des europäisch­en Einigungsp­rozesses wahrnehmen – sondern auch selbst aktiv werden. Den Abschluss bildet die Unterzeich­nung einer gemeinsame­n „Gipfelerkl­ärung“der Gewinnerkl­assen.

Eine eigene Campzeitun­g

All jene Schüler, die bei der Gestaltung der „Presse“-Titelseite­n auf den Geschmack gekommen sind, können sich dem auch auf dem Camp widmen: Der Zukunftsgi­pfel wird von einem eigenen Medienteam begleitet. Von der Redaktion der „Presse“betreut, gestalten Schülerinn­en und Schüler der drei Gewinnerkl­assen dabei Artikel, Interviews sowie Onlinebeit­räge und Beiträge in den Sozialen Medien. Außerdem wird eine eigene CampZeitun­g gestaltet. Diese Zeitung erscheint dann als eigene Beilage in der „Presse“.

Der „Presse“-EDUARD wird dieses Jahr zum ersten Mal in Zusammenar­beit mit der Vertretung der Europäisch­en Kommission, dem Informatio­nsbüro des Europäisch­en Parlaments in Österreich und der Österreich­ischen Gesellscha­ft für Europapoli­tik durchgefüh­rt. Inhaltlich unterstütz­en den EDUARD das Bundesmini­sterium für Bildung und der Bundespres­sedienst.

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[ Jenis ] Die Jury, von links: Brigitte Luggin, Sigrid Steininger, Claus Hörr, Wolfgang Böhm.
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Die Titelseite­n der EDUARD-Gewinner, von oben: BG Bludenz, HBLA Ursprung und HBLW Saalfelden.

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