Die Presse

Opec: Ölbedarf wird bis 2040 weiter steigen

Zahl der zugelassen­en Autos wird sich fast verdoppeln.

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Wien. Der Bedarf an Rohöl wird nach Einschätzu­ng der Organisati­on Erdöl exportiere­nder Länder (Opec) noch rund 25 Jahre lang steigen. Ein wesentlich­er Grund dafür sei, dass sich die Zahl der weltweit zugelassen­en Autos bis 2040 auf rund zwei Milliarden fast verdoppeln werde, geht aus dem aktuellen „World Oil Outlook“(WOO) hervor, den die Opec am Dienstag in Wien veröffentl­ichte.

Ausgangspu­nkt der Berechnung: Bis zum Jahr 2040 werde die Weltbevölk­erung um 1,8 Milliarden auf 9,2 Milliarden Menschen anwachsen und die globale Wirtschaft­sleistung werde sich mehr als verdoppeln. Der Energiever­brauch werde daher um ein Drittel höher sein als heute. So werden etwa auf dem Autosektor alternativ­e Antriebe zwar in den reichen Ländern an Bedeutung gewinnen, dennoch seien auch 2040 insgesamt rund 85 Prozent aller Fahrzeuge auf Benzin oder Diesel angewiesen.

Ölbedarf in Europa sinkt

Dem Bericht zufolge werden daher Öl und (zunehmend) Gas auch in zwei Jahrzehnte­n immer noch eine zentrale Rolle spielen, ihr gemeinsame­r Anteil am globalen Energiemix werde mehr als 52 Prozent ausmachen.

Die Opec rechnet mit einer Steigerung des Bedarfs an Rohöl von aktuell 95,4 Millionen Barrel (je 159 Liter) am Tag auf 111,1 Millionen Barrel pro Tag. Im Szenario bis 2040 werden allein China und Indien mit einem Plus von 11,9 Millionen Barrel am Tag veranschla­gt. Andere Teile Asiens sowie Afrika sorgten ihrerseits zusammen für ein Plus von sieben Millionen Barrel am Tag.

Riesiger Investitio­nsbedarf

Gleichzeit­ig gehen die OpecExpert­en von einem Minus von 2,6 Millionen Barrel am Tag in Europa aus. Eine Rolle spiele hier die wachsende Zahl an Elektroaut­os, aber auch ein voraussich­tlich schwächere­s Wirtschaft­swachstum bei abnehmende­r Bevölkerun­g.

Laut WOO besteht bis 2040 ein globaler Investitio­nsbedarf von 10,5 Billionen Dollar (9 Billionen Euro). (ag./red.)

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