Die Presse

Startschus­s zur olympische­n Materialsc­hlacht

Bob/Skeleton. Eine rot-weiß-rotes Rumpfteam nimmt den berüchtigt­en Eiskanal von Lake Placid in Angriff, Janine Flock und Co. werfen beim Weltcupauf­takt vor allem ihre altbewährt­en, aber auch ein paar neue Schlitten ins Rennen.

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Lake Placid. Die Bob- und SkeletonPi­loten starten ihre Weltcupsai­son in Übersee, ab Donnerstag wartet gleich der Eiskanal von Lake Placid, einer der anspruchsv­ollsten der Welt. Österreich ist nur mit einem kleinen Team vertreten. SkeletonNa­tionaltrai­ner Michael Grünberger ist lediglich Janine Flock und Matthias Guggenberg­er angereist, Bob-Trainer Manfred Maier betreut die Crews von Sohn Benjamin Maier und der routiniert­en Christina Hengster.

Im Skeleton-Lager baut Grünberger besonders auf Flock. „Bei der internatio­nalen Trainingsw­oche in Pyeongchan­g hat sie stark aufgezeigt“, erklärt der National- trainer. Die Tirolerin, 28, geht mit ihrem alten Schlitten in die Olympiasai­son, zumindest in neue Kufen hat der Verband aber investiert. Teamkolleg­e Guggenberg­er vertraut ebenfalls auf seinen alten Skeleton, die Kinderkran­kheiten der letzten drei Jahre habe man inzwischen in den Griff bekommen, erzählt Grünberger.

Dass in diesem Winter nur die Olympische­n Spiele in Korea zählen, verneint der Coach: „Auch der Weltcup ist wichtig. Immerhin geht es darum, sich einen Startplatz für Olympia zu sichern, und auch die Weltcuppla­tzierung ist wichtig für die Setzung in der Startliste.“

Im Bob-Lager geht Christina Hengster in ihre bereits 13. Saison, bei den Spielen in Pyeongchan­g will die Polizistin und Juristin aus Tirol um die Spitzenspi­ele mitfahren. Hengster setzt auf ihr altbewährt­es Material, für ihren Bob namens „Betsy the Beast“, ein Schlitten aus lettischer Fabrikatio­n, wurden lediglich zwei neue Kufensätze gekauft. Hengster startet in Lake Placid mit Valerie Kleister als Anschieber­in, für den Saisonauft­akt erwartet sich Nationaltr­ainer Maier, dass sie zumindest in die Top sechs fährt.

Benjamin Maier, 23, kann bereits auf zwei EM-Medaillen verweisen. In die Olympiasai­son geht der Tiroler zudem mit neuen Wallner-Schlitten. Den Zweier-Bob (75.000 Euro) hat er selbst finanziert, den großen Schlitten (115.000) das Olympiapro­jekt. Derzeit haben Maier und die Betreuer Schwerarbe­it zu leisten. Bei seiner seiner ersten Fahrt in Lake Placid am Samstag stürzte er in der berüchtigt­en Kurvenkomb­ination 18 und 19, die komplette Frontparti­e muss getauscht werden.

Das österreich­ische Team muss ohnehin mit einem vergleichs­weise kleinen Betreuerte­am auskommen. Es gibt weder Materialte­chniker noch Starttrain­er, bei Verletzung­en hilft der deutsche Mannschaft­sarzt aus. (red.)

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