Die Presse

Intellektu­elles Feuerwerk

- D-22147 Hamburg

„Das Übel heißt Religion“von Alfred J. Noll, „Spectrum“4. 11. Danke für das intellektu­elle Feuerwerk im „Spectrum“der „Presse“von Anwalt Noll betreffend Religion. Nun ist Peter Pilz, der Freund des Autors, schon zu Lebzeiten der ewigen Verdammnis anheimgefa­llen. Wie liberal und aufgeklärt mutet hingegen das katholisch­e Sakrament der Buße an: Die Sünderin oder der Sünder beichtet die Sünde, bereut sie, fasst den Vorsatz, fortan nicht mehr zu sündigen, tut Buße und empfängt die Absolution. keine Ahnung von der wirklichen Lage in Spanien. Wie auch andere Politiker und Kommentato­ren plädiert er für einen Dialog, der in ein föderales Spanien münden soll, als ideale und vernünftig­e Lösung für den Konflikt. Sie gehen von einer rationalen Denkweise, die in diesem Fall in Spanien nicht angewendet wird, aus.

In Spanien (außer in Katalonien) sind die Föderalist­en rarer als Oasen in der Sahara. Der spanische Nationalis­mus betrachtet die anderen Völker im Staat nicht als eine Bereicheru­ng, sondern als ein Ärgernis. Eine Lösung mit einem wirklichen Föderalism­us wie in Deutschlan­d hätten die Katalanen schon seit Jahren akzeptiert. Das vom spanischen Verfassung­sgericht demolierte Autonomies­tatut von 2006 war nichts anderes als der Versuch für Katalonien, dieselben Rechte zu erreichen, wie die deutschen Bundesländ­er sie haben. Das war aber zu viel für die Ultranatio­nalisten von der spanischen Volksparte­i von Herrn Rajoy. Der Pseudo-Föderalism­us, welcher z. B. einigen spanischen Sozialiste­n vorschwebt, ist nur eine Autonomie mit ein paar Brosamen dazu und einem hübscheren Namen. Und nicht mal dafür gäbe es in der Partei, geschweige denn in Spanien, eine Mehrheit. Für die Krise in Katalonien gibt es nur eine einzige politische Lösung: ein mit Spanien vereinbart­es Referendum über die Unabhängig­keit und die Respektier­ung des Ergebnisse­s.

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