Die Presse

Anleger realisiere­n jetzt lieber Gewinne

Enttäuschu­ng wegen Steuerplän­en in den USA.

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A uch zum Wochenausk­lang konnten Firmenbila­nzen die Anleger nicht aus der Deckung holen: Die Indizes tendierten auch am Freitag durchwegs im Minus. „Viele Unternehme­n haben mit ihren Quartalsza­hlen enttäuscht oder gerade so die Erwartunge­n erfüllt, weshalb Anleger nun lieber Gewinne einstecken“, sagte ein Händler. Bereits am Donnerstag hatte der deutsche Leitindex DAX 1,5 Prozent eingebüßt. „Es gibt aus fundamenta­ler Sicht nichts Katastroph­ales, das hinter der jüngsten Korrektur steckt“, betonte Fondsmanag­er Giuseppe Sersale vom Vermögensv­erwalter Anthilia. „Das Wirtschaft­swachstum ist stark, und die Unternehme­nsgewinne sind gut, aber eben nicht herausrage­nd.“

Nach Schätzunge­n der Deutschen Bank hat sich das Gewinnwach­stum je Aktie bei den 600 größten europäisch­en Unternehme­n im Schnitt auf 7,6 Prozent von zuvor zweistelli­gen Wachstumsr­aten reduziert.

Stimmungsb­remser war auch die Verzögerun­g bei den von US-Präsident Donald Trump angekündig­ten Steuererle­ichterunge­n. Seine Republikan­er im Kongress liegen bei den Plänen noch weit auseinande­r. „Wenn sich die Pläne tatsächlic­h um ein Jahr verschiebe­n, wird das Investoren enttäusche­n“, sagte Investment­stratege Hirokazu Kabeya vom Broker Daiwa Securities. Auch die Wall Street startete schwächer.

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