Die Presse

Wiener Büromarkt im grünen Bereich

Der aktuelle Bericht von Otto Immobilien zeichnet ein positives Bild.

-

Wien. Deutlich weniger Vermietung­en, mehr neue Flächen und leicht steigende Durchschni­ttsmieten: So präsentier­t sich der Wiener Büromarkt im Herbst 2017 laut aktuellem Büromarktb­ericht von Otto Immobilien. Generell ortet man ein stabiles wirtschaft­liches Umfeld, die Stimmung sei besonders bei Großmieter­n gut, berichtet Alexander Fenzl, Prokurist und Leiter des gewerblich­en Maklerteam­s.

Rückgang um 63 Prozent

Die Vermietung­en fielen in den ersten drei Quartalen im modernen Bürobestan­d im Vergleich zum Vorjahr zwar um 63 Prozent auf rund 74.000 Quadratmet­er, „allerdings gehen wir auf Basis der bereits geführten Mietvertra­gsverhandl­ungen von einem starken vierten Quartal aus und prognostiz­ieren für heuer eine Vermietung­sleistung von rund 160.000 Quadratmet­ern“, betont Fenzl.

Dafür wird es heuer mit einem Plus von 143.000 Quadratmet­ern einen deutlichen Zuwachs bei modernen Flächen nach VRF-Standard geben. Der Wermutstro­pfen dabei: Drei Viertel dieser Flächen werden eigengenut­zt oder sind bereits vorvermiet­et und stehen dem Markt daher nicht zur Verfügung. „Mit 267.000 Quadratmet­ern noch höher werden die Fertigstel­lungen im kommenden Jahr ausfallen, bevor sie dann nach unseren Erhebungen im Jahr 2019 auf ein historisch­es Tief von 15.000 Quadratmet­ern sinken werden“, berichtet Alexander Bosak, Leiter der Abteilung Immobilien Research. Eine besonders robuste Nachfrage nach neuen Flächen orten die Experten rund um den neuen Wiener Hauptbahnh­of, bei dem der Vorvermiet­ungsgrad bereits 100 Prozent beträgt, und in der Gegend Prater/Lassallest­raße, wo rund 85 Prozent der heuer fertiggest­ellten Gebäude schon einen Mieter gefunden haben.

Mieten ziehen leicht an

Unterschie­dlich entwickelt haben sich die Mietpreise. Während sich die Spitzenmie­ten in der Wiener Innenstadt mit netto 25,75 Euro/m2 kaum bewegt haben, wurde an Standorten wie der Donau-City oder am Vienna Twin Tower eine leichte Steigerung registrier­t. Insgesamt zogen die Durchschni­ttsmieten im Herbst um fünf Prozent auf 14,50 Euro/m2 an. Die Leerstands­quote lag mit Ende des dritten Quartals bei rund 5,3 Prozent und ist damit leicht gesunken. Großes Potenzial bescheinig­en die Experten den Coworking-Spaces. Fenzl etwa ortet derzeit zwischen potenziell­en Betreibern „eine Art Rennen, wer denn der erste große Anbieter für Coworking-Spaces in Wien sein wird“. (ebe)

Newspapers in German

Newspapers from Austria