Bogdan Roˇsciˇc´ darf Doktortitel behalten
Artificial Intelligence. In Paris verhandelt das für Waffen zuständige UNO-Gremium erstmals offiziell über die Innovationen, von denen Kritiker wie Tesla-Chef Musk die „dritte Revolution der Kriegführung“befürchten.
Österreich. Die Universität Wien hat das Plagiatsverfahren gegen den künftigen Staatsoperndirektor eingestellt: Die Textgleichheiten in der Einleitung seiner Doktorarbeit von 1988 mit einer anderen Dissertation seien für die Arbeit nicht relevant. „Eine Täuschungsabsicht zur Erschleichung eines akademischen Grades ist nicht erkennbar“, lautet das Ergebnis der Gutachter.
In dem Kurzfilm präsentiert zunächst eine Rüstungsschmiede eine kleine Drohne, die extrem effizient Menschen jagt und tötet, Feinde auf dem Schlachtfeld. Dann wird das Gerät von falschen Händen umprogrammiert, nun ist es auf offener Straße hinter Politikern und Aktivisten her, ganz aus eigener Kraft: Die Drohne ist ein Kampfroboter, der seine Ziele selbst sucht und sich beim Töten nicht von Menschen dreinreden lässt.
Noch gibt es das nur im Film, aber der beschriebene wurde eigens gedreht – von der Campaign to stop Killer Robots –, um die Zukunft des vollautomatischen Tötens abzuwenden. Gezeigt wurde der Streifen am Montag in Paris, dort hatten sich Experten der UNO-Waffenkonvention erstmals offiziell versammelt, um über autonome Waffen zu verhandeln, etwa über Samsung SGR-A1, ein Schnellfeuergewehr zur Sicherung der Grenze Südkoreas in einem vier Kilometer breiten Streifen: Den soll SGR-A1 Tag und Nacht in Kameraaugen halten, Menschen von anderen Objekten unterscheiden und vor dem Schießen akustisch warnen. Wie weit diese Entwicklung und die von Kampfrobotern generell gediehen ist, ist im Detail nur dem Militär bekannt bzw. den Spezialisten für Artificial Intelligence, die ihm zuarbeiten.
Aber im Groben haben auch zivile AIKundige ein Bild, und das hat im August Tesla-Chef Elon Musk und 115 andere zu einem offenen Brief an die UNO veranlasst: Bei den neuen Waffen gehe es um die „dritte Revolu- tion der Kriegsführung“, nach Schießpulver und Atombomben: Wenn sie einmal losgelassen seien, würden Kampfroboter Schlachten in räumlichen Ausmaßen und Geschwindigkeiten führen, denen Menschen nicht mehr folgen können. Und: „Das können Waffen von Despoten und Terroristen werden.“
Die Einwände sind nicht neu, seit zehn Jahren werden sie vorgetragen. Nun haben sie immerhin das zuständige UNO-Gremium erreicht. Zahnlos ist das nicht – es setzte etwa 1995 ein Verbot von Blendlasern durch, die blind machen –, aber allzu kräftig ist es auch nicht: Das Treffen war für Mai geplant, man musste es verschieben, weil man kein Geld hatte bzw. es erst bei säumigen Mitgliedern eintreiben musste. (jl)