Eine dänische Torgala
WM-Playoff. Dänemark schoss Irland 5:1 ab, fährt als drittkleinster europäischer Teilnehmer nach Russland.
Dublin. Dänemark gewann das Playoff-Rückspiel in Irland nach Rückstand 5:1 und sicherte sich den 14. und letzten europäischen Startplatz für die WM 2018. In der interkontinentalen Relegation buchte Australien mit einem 3:1-Erfolg gegen Honduras das Ticket nach Russland.
Die Dänen ließen dem Zweiten der Österreich-Gruppe auf dem Weg zu ihrer fünften Endrunde letztlich keine Chance und stellen mit 5,7 Millionen Einwohnern nach Island (320.000) und Kroatien (4,2 Mio.) den drittkleinsten Uefa-Teilnehmer. Die dänische Superligaen ist eine Ausbildungsliga, der Legionärsanteil (34,1%) mit der österreichischen vergleichbar. Als 16. liegt sie in der Uefa-Fünfjahreswertung jedoch hinter der Bundesliga (11.). Auffallend ist, dass bei knapp einem Drittel weniger Einwohner mit rund 330.000 fast genauso viele Fußballer registriert sind, die Basis also breiter ist.
Wie in der ÖFB-Auswahl dominieren in der Mannschaft von A˚ge Hareide, der nach der verpassten EM-Qualifikation 2016 Teamchef wurde, Legionäre, im Playoff-Kader standen nur drei in der Heimat engagierte Profis. Dieser bürgt rund um Tottenham-Star Christian Eriksen grundsätzlich nicht für mehr Qualität als sie Marcel Koller in den beiden Qualifikationsduellen (1:1/0:1) zur Verfügung stand. Der große Unterschied lag in der Effektivität der Kreativposten. Nach acht Toren (sechs Assists) in der Qualifikation war Eriksen mit seinen drei Treffern auch in Dublin der gefeierte Mann. Marko Arnautovic, wenngleich Flügelspieler und nicht zentraler Offensivmann, verbuchte im Vergleich vier Tore (drei Assists).
Eriksen und Arnautovic´ erhielten ihren fußballerischen Feinschliff in den Niederlanden, der ÖFB-Teamspieler, 28, kam über glücklose (Inter) und erfolgreiche (Bremen) Zwischenstationen wie der drei Jahre jüngere Eriksen 2013 in die Premier League. Während Arnautovic´ seit Sommer bei West Ham im Formtief agiert, hat sich der Däne bei Tottenham etabliert. In der Liga hält Eriksen bei 34 Toren und 44 Assists (145 Partien) und spielt vorne mit, Arnautovic´ (22/27/132) kämpft hingegen aktuell gegen den Abstieg. (swi)