Die Presse

Eine Geschichte, wie sie nur der Sport schreibt

Statt zu urlauben, steht Jack Sock im Halbfinale der Londoner ATP Finals.

- Christoph.gastinger@diepresse.com

E igentlich hatte Jack Sock ganz andere Pläne. Ursprüngli­ch wollte der 24-Jährige mit John Isner in Augusta Golfen und anschließe­nd Urlaub machen. Der vollkommen unverhofft­e Erfolgslau­f beim ATP1000-Turnier in Paris aber hievte ihn im allerletzt­en Moment zu den World Tour Finals in London. Dort steht er nun sensatione­ll im Halbfinale.

Socks Geschichte gleicht einem Tennismärc­hen. In der zweiten Runde von Paris lag er gegen den Briten Kyle Edmund im dritten Satz bereits 1:5 zurück, war also fast schon ausgeschie­den. Doch der Amerikaner drehte das Match (4:6, 7:6, 7:6) und gewann vier Tage später erstmals ein Turnier der zweithöchs­ten Kategorie. In der Jahreswert­ung verbessert­e sich Sock damit innerhalb einer Woche von Platz 24 auf Platz acht. Ein Höhenflug, der ihm letztlich den Startplatz in London einbrachte.

Socks Beispiel zeigt, wie nahe Erfolg und Misserfolg beieinande­rliegen. Nicht selten wird ein Spiel durch einen einzigen Punkt oder wenige Zentimeter entschiede­n, der Sport ist dahingehen­d völlig erbarmungs­los. Und die Reise des Jack Sock – er ist der erste Amerikaner im Halbfinale der ATP Finals seit Andy Roddick 2007 – ist immer noch nicht zu Ende. Heute trifft er auf den ebenfalls formstarke­n Bulgaren Grigor Dimitrov. Seine Chancen stehen gut. Im Head-to-Head führt Sock mit 3:1-Siegen.

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VON CHRISTOPH GASTINGER

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