Kabelkontakte: Sicherheit durch Laserlicht
Defekte im Auto sollen weitgehend vermieden werden.
Diese unangenehme Überraschung hat wohl schon jeder Autofahrer erlebt: Eine Warnleuchte im Cockpit geht an. Der alarmierte Pannendienst kann feststellen, ob das Fahrzeug nur einen Wackelkontakt hat und noch fahrtüchtig ist oder eine Werkstatt aufgesucht werden muss. Das ABS-Warnlicht zeigt beispielweise, dass ein Fehler im Antiblockiersystem die Fahrsicherheit beeinträchtigt. Nach dem deutschen Automobilclub ADAC machen Ausfälle der Bordelektronik die häufigste Pannenursache aus.
Ursache der elektronischen Defekte sind meist sogenannte Wackelkontakte, also schlechte oder fehlerhafte Steckerkonstruktionen. Um die Zuverlässigkeit der Kabelverbindungen geht es in einem Forschungsprojekt an der TU Wien, in dem man mit Lasertechnik mikroskopische Strukturen auf elektrischen Steckern erzeugt.
Problem im Steckerkopf
In einem einzigen Auto seien etwa drei Kilometer Kabel verbaut, sagt Carsten Gachot, Professor für Tribologie, der Lehre von Reibung und Verschleiß, an der TU Wien. Das Problem liegt bei den Elektroden, die im Steckerkopf verbunden werden und deren Kontakte bei einer Autofahrt auf einer Rumpelpiste zerstört werden können. Oft bringen schon minimale Bewegungen den Kontakt zum Versagen. Die nun im Forschungsprojekt auf die Stecker aufgetragen speziellen Strukturen (im Nanobereich) beeinflussen entscheidend das Reibe- und Verschleißverhalten.
Carsten Gachot ist 2016 von der Uni Saarbrücken an die TU Wien berufen worden. Die von Unternehmen finanzierte Materialforschung erfolgt in Kooperation mit der Uni Saarbrücken und der TU Dresden. Schon die nächste Kfz-Generation, so Gachot, könnte mit den neuen Steckerverbindungen ausgestattet sein. (ewi)