Argentinien: Bangen um 44-köpfige Crew des vermissten U-Boots
ARA San Juan meldete „mechanische Probleme“vor Verschwinden.
Mar del Plata. Die Suchaktion läuft auf Hochtouren, doch die Hoffnung schwindet zusehends: Noch immer fehlt jede Spur von einem U-Boot der argentinischen Marine, das seit fünf Tagen mit 44 Besatzungsmitgliedern an Bord im Südatlantik vermisst wird.
Am Samstag waren Signale eines Satellitentelefons aufgefangen worden: Insgesamt waren sieben Anrufversuche zu Militärstützpunkten registriert worden, die vier bis 36 Sekunden gedauert hatten. Die Signale waren zu schwach gewesen, um Kontakt herstellen zu können, hatten aber die Hoffnung aufkeimen lassen, den Aufenthaltsort der ARA San Juan ausmachen zu können. Im Laufe des Montags stellte sich aber heraus, dass diese Notsignale nicht vom Satellitentelefon der San Juan gekommen waren.
Ebenfalls am Montag wurde bekannt, dass das U-Boot vor dem Verschwinden am vergangenen Mittwoch aufgetaucht war und „ein mechanisches Problem“gemeldet hatte. Der Chef der Marinebasis Mar del Plata, Kapitän Gabriel Galeazzi, hatte es daraufhin zum Stützpunkt zurückbeordert. „Mechanische Probleme“seien nicht selten und stellten üblicherweise kein Risiko dar, so Galeazzi. Die ARA San Juan war auf Routineeinsatz etwa 400 Kilometer südlich der Hauptstadt Buenos Aires unterwegs gewesen, als der Kontakt abbrach. Mit an Bord ist auch die erste U-Boot-Offizierin Argentiniens und ganz Südamerikas, die 35-jährige Eliana Krawczyk.
Hilfe von der US-Marine
Die USA beteiligten sich mit vier unbemannten Mini-U-Booten der US-Marine und einem Nasa-Suchflugzeug an dem Großeinsatz. Auch der Ölkonzern Total, der in einem Meeresgebiet weiter südlich Öl fördert, stellte ein Schiff für die Suche zur Verfügung, die durch Sturm und bis zu sieben Meter hohe Wellen erschwert wurde. (red.)