Die Presse

Toshiba holt sich Kapital

Elektronik. Der angeschlag­ene Konzern will sich 600 Mrd. Yen (4,5 Mrd. Euro) per Kapitalerh­öhung verschaffe­n.

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Tokio. Toshiba will sich mit einer umgerechne­t 4,5 Milliarden Euro schweren Kapitalerh­öhung Luft verschaffe­n. Das Topmanagem­ent des angeschlag­enen japanische­n Elektronik- und Industriek­onzerns traf sich am Sonntag und gab grünes Licht für die Ausgabe neuer Aktien, die 600 Milliarden Yen einbringen sollen.

Die Papiere würden 60 ausländisc­hen Investoren angedient. Toshiba werde die Einnahmen daraus bis zum 5. Dezember haben. Pro Aktie müssten die Investoren 262,80 Yen zahlen. Am Freitag hatten die Toshiba-Titel an der Börse in Tokio bei 292 Yen geschlosse­n, am Montag gaben sie weiter auf 275 Yen nach. Größter Anteilseig­ner nach der Transaktio­n wird der in Singapur ansässige Fonds Effissimo mit einer Beteiligun­g von mehr als elf Prozent.

Toshiba muss bis Ende März 750 Milliarden Yen einspielen, um ein riesiges Loch in der Bilanz zu stopfen. Sonst droht dem Konzern der Zwangsauss­chluss von der Börse. Die finanziell­en Probleme gehen auf die Pleite der US-Atomkraftw­erkstochte­r Westinghou­se zurück.

Geld winkt Toshiba zudem aus dem Verkauf seiner Chipsparte, die umgerechne­t mehr als 15 Milliarden Euro bringen dürfte. Der Deal könnte aber womöglich nicht vor Ende März abgeschlos­sen sein, weil eine potenziell lange Überprüfun­g der Aufsichtsb­ehörden ansteht. (Reuters/red.)

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